Innovative Chemie befördert Klimaschutz

Die chemische Industrie kann mit ihren Innovationen erheblich zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft beitragen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Centers für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) der Universität Hannover und des ZEW Mannheim im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). „Mit ihren Grundprodukten wirkt die Chemieindustrie in weite Teile der verarbeitenden Wirtschaft und der Konsumgüterbranchen hinein“, erklärt Christian Rammer, Wissenschaftler am ZEW Mannheim. „Der Hebel, mit Innovationen positiv auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu wirken, ist in der chemischen Industrie daher sehr groß.“ Und auch in der Anpassung eigener Prozesse könne die Chemieindustrie einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Jedes vierte forschungsaktive Unternehmen entwickelte 2017 auf den Gebieten „Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit“ innovative Lösungen. Das ist nach dem Maschinenbau (29 Prozent) der zweithöchste Wert. Gerd Romanowski, Geschäftsführer Wissenschaft, Technik und Umwelt im VCI, betont: „Die chemische Industrie hat über Generationen hinweg geholfen, drängende Probleme ihrer Zeit zu lösen. Heute ist der Klimaschutz ein zentrales Anliegen der Branche. Forschung und Entwicklung sind dabei die Stellschrauben für Fortschritt.“

Die Entwicklung der Patente zeigt ebenfalls, dass der Stellenwert von Klimaschutzbelangen in der chemischen Forschung gestiegen ist: So hat sich der Anteil der angemeldeten Klimaschutzpatente in der deutschen Chemieindustrie zwischen 2005 und 2016 von 7,4 auf 13,5 Prozent nahezu verdoppelt.

Und auch bei den Unternehmensgründungen zeigt sich ein Trend zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Von insgesamt 308 aktiven Chemie-Start-ups bieten 72 entsprechende Produkte oder Dienstleistungen an. Die meisten dieser Unternehmen wurden in den vergangenen sechs Jahren gegründet. In ihrer Meta-Studie untersuchten die Wissenschaftler Indikatoren aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Patentanmeldungen, Produkt- und Prozessinnnovationen, Investitionen und Chemie-Start-ups. Dabei griff das Forscherteam sowohl auf eigene Daten als auch auf extern verfügbare Quellen zurück, um ein möglichst breites Bild zu erhalten. Die Studie zum Download

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft; Marktdesign.

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