Kreativität gefragt: Jetzt Perspektiven für ein Kulturleben mit Corona erarbeiten

Am Montag, den 16. November 2020 wird die Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten eine Zwischenbewertung des aktuellen Corona-Lockdowns vornehmen. Unklar ist, auch unabhängig von den Entscheidungen am Montag, wie es mit dem Live-Kulturbetrieb in den nächsten Monaten weiter gehen soll. Denn die Corona-Maßnahmen werden in unterschiedlichen Ausprägungen das gesellschaftliche und kulturelle Leben auch weiterhin begleiten.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat wirbt für mehr Kreativität und lösungsorientiertes Denken und Handeln in der aktuellen Lage. In einer derzeit von Angst und pauschalen Verboten geprägten Situation brauchen Gesellschaft und Kulturleben mehr denn je eine Perspektive. Die Kulturinstitutionen haben sich diese in den Monaten seit März mit ihren hervorragenden Hygienekonzepten erarbeitet – und mussten dennoch zum zweiten Mal schließen. Jetzt sind Bund und Länder gefragt, Lösungsansätze dafür zu liefern, wie das Kulturleben mit Corona schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann. Wenn die Lufthansa möglicherweise bald Corona-Schnelltests für Flugzeugpassagiere zur Norm erklärt: Warum können nicht auch für Konzertpublikum und Kulturakteure Selbsttests zur Verfügung gestellt werden? Wenn das Verkehrsaufkommen in öffentlichen Verkehrsmitteln reduziert werden muss: Warum kann man diese Ströme nicht besser lenken, indem man Geschäfte und Kulturorte zu unterschiedlichen Zeitfenstern öffnet? Solche Fragen zu stellen und Antworten darauf zu prüfen: Auch dies ist Aufgabe von Bund und Ländern, so hilfreich die finanziellen Unterstützungsmaßnahmen waren und sind. Denn eine Gesellschaft ohne kulturelles Leben verliert ihre Verständigungsbasis.“

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