Die meisten Unterzeichner des neuen RCEP-Abkommens (Regional Comprehensive Economic Partnership) seien untereinander schon vorher durch Handelsabkommen verbunden gewesen. Deshalb sei die kurzfristige wirtschaftliche Bedeutung des Abkommens in Asien begrenzt, fügte Fuest hinzu. Für Europa könnten sich dennoch Nachteile durch die Umlenkung des Handels ergeben: Es sei möglich, dass europäische Exportprodukte durch Erzeugnisse aus der neuen Freihandelszone ersetzt würden. Wegen der bereits vorhandenen Abkommen dürfte dieser Effekt kurzfristig gering sein. Mittelfristig könnte der Marktzugang für Staaten, die nicht Teil des Abkommens sind, schwerer werden.
„Strategisch kommt hinzu, dass das Abkommen es China erleichtern wird, Regeln und Standards zu setzen. Europa hat deshalb ein dringendes Interesse, seine eigenen Handelsabkommen mit asiatischen Staaten auszubauen“, sagte Fuest.
Handelspolitisch könnte das Abkommen ein Weckruf in den USA und Europa sein und eine Aufforderung, die Verhandlungen über den Freihandel zwischen den USA und Europa wieder aufzunehmen. Der neue US-Präsident Biden sei allerdings bislang kein großer Vertreter des Freihandels. Insofern müsse noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.
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