Globales Branchentreffen IT-TRANS findet rein digital statt
„Wir wollen dem Sektor der öffentlichen Mobilität seine wichtige Branchenplattform auch in diesem Jahr bieten. Gerade in den Zeiten der Pandemie hat sich das Nutzungsverhalten der Verkehrsteilnehmer massiv verändert, zahlreiche digitale Tools für Passagiere, Verkehrsbetriebe und deren Steuerung sind dazu gekommen. Eine rein digitale Veranstaltungsvariante ist dabei aktuell Mittel der Wahl“, konstatiert Messe-Geschäftsführerin Britta Wirtz angesichts der Tatsache, dass die zunächst Anfang März geplante Messe coronabedingt nicht stattfinden konnte.
Die IT-TRANS ist eine hoch internationale Konferenz und Fachmesse, die normalerweise Gäste aus 60 Ländern nach Karlsruhe bringt. Um allen die Teilnahme zu ermöglichen, haben die Messe Karlsruhe und ihr Co-Veranstalter, der Internationale Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP), nun auf ein digitales Format umgestellt. Die Messe Karlsruhe richtet für die digitale Ausgabe der IT-TRANS ein TV-Studio ein, in dem die Moderatoren und Dolmetscher arbeiten und von wo aus die vielen Video-Zuschaltungen zu einem Live-Stream verarbeitet werden, der von den Teilnehmern im Web verfolgt wird.
EVA und AStriD: TechnologieRegion Karlsruhe zeigt relevante Mobilitäts-Projekte
Die Notwendigkeit der Digitalisierung urbaner Mobilität hat sich während der Pandemie nochmals verdeutlicht. Der Einsatz digitaler Lösungen reicht von der Automatisierung und Elektrifizierung der Fahrzeugflotten über die Nutzung von Echtzeitdaten zur Fahrgastinformation und -prognose sowie Reparatur- und Wartungsplanung bis hin zu mobilem Ticketkauf. Auch bei aktuellen Herausforderungen wie der Kontrolle der Maskenpflicht, dem spontanen Umplanen von Fahrten oder der Vermeidung überfüllter Haltestellen können digitale Tools helfen.
Die Mobilitäts-Zukunftsforscher aus der TechnologieRegion Karlsruhe sind Vorreiter in zahlreichen Feldern und daher aktiv Mitwirkende an der IT-TRANS. Sie werden in ihrem Gemeinschaftsvortrag „Automated Public Transport“ ihre Forschungserkenntnisse und Produkte für künftige urbane Mobilität vorstellen. Die eng kooperierenden Institutionen in Karlsruhe (vom KIT über den Verkehrsverbund bis hin zum Volocopter) bilden dabei eine einzigartige Entwicklungs- und Anwendungslandschaft. So wird auf der IT-TRANS der vernetzt und autonom fahrende Kleinbus EVA Shuttle vorgestellt, der Menschen zwischen Haltestelle und Haustür transportiert und so das Problem der „letzten Meile“ löst. Die Interaktion autonomer Straßenbahnen auf einem voll automatisierten Straßenbahn Depot erprobt das KIT in seinem Projekt AStriD. Dabei erfolgen zeitintensive Rangierfahrten zum Abstellgleis oder durch die Waschanlage ganz ohne Fahrer. Forschungsergebnisse aus Karlsruhe werden mittels der IT-TRANS Verkehrsbetrieben in der ganzen Welt zugänglich gemacht.
Flexibel und unabhängig – Erwartungen an die Mobilität steigen
In einer Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach aus 2019 (deutsche Bevölkerung ab 16 Jahre) gaben 82 Prozent an, dass es ihnen bezüglich ihrer eigenen Mobilität besonders wichtig ist, möglichst flexibel und unabhängig zu sein. Das Bedürfnis des Fahrgasts nach Individualität und Komfort steigt somit kontinuierlich. Gleichzeitig werden die Beförderungsmittel vielfältiger. Smarte Software hilft, die vielfältigen Transportangebote individuell zu kombinieren und zu vernetzen – immer bestrebt, dem Fahrgast den größtmöglichen Nutzen und Service zu bieten. Diese Leitgedanken bündeln sich im Themenbereich von Mobility-as-a-Service, der mittlerweile zum Mittelpunkt der IT-TRANS wurde.
Vorfreude auf Live-Messe in 2022
„Das persönliche Gespräch vor Ort, ist trotz der vielen digitalen Möglichkeiten nicht vollständig zu ersetzen. Dennoch freuen wir uns, dass wir nun alle virtuellen Möglichkeiten nutzen können, um die Community zu vernetzen, freuen uns aber heute schon auf die nächste Live-Messe in Karlsruhe im März 2022, zu der bereits über die Hälfte der Stände vergeben ist,“ so Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe.
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