Schluss mit Tierversuchen, weil Forschung es kann!

„Forschung kann tierversuchsfrei – dank moderner, leidfreier Methoden“ ist die Kernaussage des aktuellen Plakats des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche, das ab 2. Dezember in Berliner U-Bahnstationen hängen wird. Das Motiv mit einer hilflosen Maus im Nackengriff, der ein Metallrohr in den Schlund geschoben wird, soll Menschen aufrütteln und Interesse für die tierversuchsfreien Möglichkeiten wecken.

Das Plakat macht deutlich, dass selbst ein vermeintlich harmloser Eingriff, eine simple Substanzeingabe, für das Tier mit enormen Leid verbunden ist. Allein schon das Hochheben im Nackenfell ist mit ungeheurem Stress für die kleinen Mäuse verbunden. Versuche, bei denen Substanzen per Schlundsonde eingegeben werden, sind in der tierexperimentellen Forschung gang und gäbe – oft täglich monate- oder gar jahrelang. Dazu kommt die häufig giftige Wirkung der Testsubstanz.

„Tierversuche sind aber nicht nur grausam, sondern vor allem auch wissenschaftlich unsinnig, weil die Ergebnisse aus Tests mit künstlich krankgemachten Tieren nicht auf die komplexe Situation beim Menschen übertragbar sind“ erläutert Dr. med. vet. Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Nicht zufällig boomen seit ca. 10 Jahren weltweit tierversuchsfreie Forschungsmethoden.“

Tierversuchsfreie Forschung, etwa mit aus menschlichen Zellen generierten Miniorganen, sogenannten Organoiden, liefert im Gegensatz zum Tierversuch für den Menschen relevante Resultate.

„Forschung kann tierversuchsfrei, allerdings müssen diese innovativen Systeme auch adäquat gefördert werden. Derzeit wird die tierversuchsfreie Forschung staatlicherseits mit weit unter 1% des Etats der biomedizinischen Forschung finanziert, während 99% in Tierversuche fließen, erklärt Dr. Gericke. Der Verein fordert eine Umschichtung der Fördergelder im Rahmen eines umfassenden Ausstiegsplans.

Weitere Informationen
Plakataktion in Berlin (inkl. Standorte und Zeiten der Plakate)

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