Manche bekommen lediglich einen Schnupfen, andere kämpfen auf der Intensivstation um ihr Leben: Die unterschiedlichen Verläufe nach einer Ansteckung mit Covid-19 geben Ärzten/innen und Forschern/innen immer noch Rätsel auf. „Die Forschung kommt den Zusammenhängen zwischen schweren Covid-19-Krankheitsverläufen in Verbindung mit bestimmten Risikofaktoren jeden Tag ein Stück näher. Bestimmte Vorerkrankungen, der BMI eines Patienten und auch Faktoren wie Geschlecht und Hautfarbe scheinen eine Rolle zu spielen, wenn es um die Schwere eines Verlaufs geht“, erklärt Dr. Rainer Schubmann, Chefarzt Kardiologie und Psychokardiologie der Dr. Becker Klinik Möhnesee. „Nicht alle dieser Faktoren lassen sich beeinflussen, dennoch kann jeder einzelne sein persönliches Risiko für einen schweren Corona-Krankheitsverlauf minimieren.“
Gesundheit durch Bewegung
„Fitnessstudios und Sportvereine sind geschlossen, wir arbeiten überwiegend im Homeoffice und treffen uns aufgrund der Kontaktbeschränkungen weniger mit Familie und Freunden: Körperliche Aktivität in Zeiten von Corona gestaltet sich schwierig. Dabei wäre sie jetzt wichtiger denn je“, so Dr. Schubmann. Denn wer sich regelmäßig körperlich betätigt, aktiviert seine körpereigenen Abwehrkräfte. Dadurch kann das Immunsystem schneller und besser auf fremde, neuartige Erreger reagieren. Für mehr Bewegung im Alltag rät Dr. Schubmann: „Niemand muss jetzt zum Hochleistungssportler werden. 30 bis 45 Minuten Bewegung an fünf Tagen die Woche – und da reicht ein zügiger Spaziergang um den Block aus.“
Aber bitte ohne Sahne
Auch Übergewicht durch falsche Ernährung zählt zu den Faktoren, die das Risiko für einen schweren Covid-19-Krankheitsverlauf erhöhen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: „Bei übergewichtigen Menschen entstehen in den Fettzellen Entzündungen, die das Immunsystem beschäftigen. Das heißt, die körpereigene Abwehr ist schon ein Stück weit aktiv, weil sie sich um diese Entzündungen kümmert“, erläutert Dr. Schubmann. Außerdem drückt Bauchfett auf die Lungenflügel und verschlechtert deren Belüftung. Da Covid-19 zuerst die Lunge befällt, empfiehlt der Kardiologe: Körpergewicht optimieren! „Es geht nicht darum, seine komplette Ernährung umzustellen. Achten Sie darauf, dem Überfluss entgegenzuwirken. Lassen Sie das Teilchen zum nachmittäglichen Kaffee weg, dann haben Sie schon eine Menge Zucker und Fett gespart“, so Dr. Schubmann. Anders Essen – mehr bewegen: so lautet das Rezept.
Bluthochdruck – Ein beeinflussbares Risiko
Wenn das Blutdruckmessgerät regelmäßig den bedenklichen Wert von über 140 mmHg beim oberen (systolischen) Wert und über 85 mmHg beim unteren (diastolischen) Wert anzeigt, leidet man unter Bluthochdruck, der Studien zufolge einen schweren Covid-19-Verlauf begünstigt. Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, zu viel Stress und Übergewicht sind dabei die wichtigsten Risikofaktoren für Bluthochdruck. Um den Blutdruck zu senken, rät Dr. med. Schubmann: „Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit weniger Salz und Alkohol, bewegen Sie sich regelmäßig und verzichten Sie auf Nikotin.“
Stress ade!
Nicht nur der lang ersehnte Urlaub fällt dieses Jahr aus – Existenzängste, Kontaktreduktionen und Homeschooling sorgen zusätzlich für Stress. „Stress führt zur Ausschüttung des sogenannten Stresshormons Kortisol, das wiederum das Immunsystem dämpft“, erläutert Dr. Schubmann. Sein Tipp: „Senken Sie Ihren Kortisolspiegel, indem Sie feste Pausenzeiten einplanen. Gehen Sie zum Beispiel jeden Mittag oder jeden Abend 15 Minuten spazieren – ohne Smartphone! Schon damit wirken Sie dem Stress entgegen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder, der jetzt an kleinen Stellschrauben in seinem Leben dreht und sein Verhalten auf eine gesunde Lebensweise ausrichtet, potentielle Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf minimieren kann“, so Dr. Schubmann.
Weiterführende Informationen zum Thema gesundheitsbeeinträchtigende Konstellationen am eigenen Lebensstil erkennen und beheben, finden Interessierte in dem von Dr. Rainer Schubmann verfassten Ratgeber „Herzgesund leben KOMPAKT“ (ISBN: 978-3-943996-19-7).
Die Dr. Becker Klinik Möhnesee ist auf kardiologische und psychosomatische Rehabilitation sowie psychosomatische Akutbehandlungen für Privatversicherte spezialisiert. Rund 2.700 Patienten/innen werden jährlich in der nordrhein-westfälischen Klinik auf höchstem medizinischem Niveau versorgt. Mit dem 2007 gegründeten Zentrum für Psychokardiologie gehört die Dr. Becker Klinik Möhnesee außerdem zu den Vorreitern dieser Spezialdisziplin der Medizin. Die Dr. Becker Klinik Möhnesee bietet Rehabilitationsleistungen für Patienten/innen aller Kassen und Rentenversicherer sowie für Privatpatienten/innen, Beihilfeempfänger/innen und Selbstzahler/innen an. www.dbkg.de
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