„Wir haben gezeigt, dass unter diesen Bedingungen eine Segelgroßveranstaltung mit umfangreichen Sicherheitsvorgehrungen möglich ist. 2020 mussten wir verlegen, weil wir im Juni des Jahres noch nicht das Wissen um die Möglichkeiten hatten. Die haben wir aber jetzt“, so Regattachef Dirk Ramhorst. Der Dänischenhagener betont: „Ganz vorn steht die Sicherheit aller Beteiligten, danach kommt der Segelsport und danach alles andere. Mit der Kieler Woche werden wir auf den traditionellen Termin Ende Juni zurückkehren, weil wir nun das Gelernte anwenden können.“
Doch die Planungen für die Kieler Woche 2021 laufen mehrgleisig. So sind die bewährten Hygienekonzepte vorhanden, deren Umsetzung bereits einmal gelungen ist. Andererseits hofft Kiel auf eine Lockerung. „Wir arbeiten parallel an Konzepten für ein Landprogramm in Schilksee“, so Sven Christensen, Geschäftsführer der KYC-Marketingagentur Point of Sailing. Zahlreiche Gespräche mit bewährten und neuen Partnern machen Mut, so dass auch gastronomische Flächen und die Sponsorenmeile mit Pagoden von Partnern in Planung sind. „Wir sind froh und stolz, dass wir solch treue Partner und Förderer an unserer Seite haben“, ergänzt Christensen. Die Entscheidung zwischen Plan A und Plan B fällt letztlich die Pandemie bzw. die Gesundheitsämter.
Sportlich planen die Kieler-Woche-Organisatoren mit einer Teilnehmerzahl wie in diesem Jahr. Dabei werden alle olympischen Klassen ausgeschrieben, und es bleibt beim Mix mit den internationalen Klassen und den seegängigen Yachten. Die endgültige Ausschreibung dazu steht im Januar. Aber schon jetzt hat sich die Fareast-Klassenvereinigung angemeldet. Die Fareast 28R wird ihre verschobene Weltmeisterschaft im kommenden Jahr im ersten Teil der Kieler Woche austragen.
Da sich der Wechseltag und der Verzicht auf die Medal Races in diesem Jahr bewährt haben, wird daran auch 2021 festgehalten. „Natürlich feilen wir noch an den exakten Zeitabläufen, aber das Grundraster hat sich für diese Covid-geprägten Zeiten bewährt“, erklärt Ramhorst.
So werden für den ersten Teil die Klassen 505er, Contender, 2.4mR, 420er, 29er, Laser 4.7, FD, OK-Jolle, Europe, Laser Radial und eventuell VX One ausgeschrieben. Dazu kommt die Fareast 28R-WM.
Im zweiten Teil sind die Olympischen Klassen sowie J/24, J/70, J/80, Formula 18 und Nacra 15 geplant. „Wir sind zurzeit noch in Gesprächen mit der IQ Foil-Vereinigung und werden auf die nächsten Entscheidungen bei Offshore Mixed Doublehand reagieren. Unser Ziel war und ist es, alle olympischen Klassen in die Kieler Woche einzubinden“, erklärt Ramhorst.
Zahlreiche hochkarätige Regatten flankieren die Kieler Woche im kommenden Jahr. Den Auftakt macht die Maior-Regatta für Big Boats (30. April bis 2. Mai). Es folgen die Nachwuchsregatta Young Europeans Sailing (22. bis 24. Mai) sowie zwei Starboot-Weltmeisterschaften im September. Zur Junioren-WM der Stare (31. August bis 3. September) werden 40 Boote erwartet, zur Starboot-WM (4. bis 11. September) 80 der Zweimann-Kielboote. 2009 hatte der kürzlich verstorbene KYC-Kommodore und ehemalige Starboot-Weltpräsident Dierk Thomsen die Starboot-EM nach Kiel geholt.
Kiels selbstbewusster Blick nach vorn fußt auf dem diesjährigen Erfolg. Kiel hat eine Benchmark für das Segeln in Corona-Zeiten gesetzt. Von der Entscheidung zur Verschiebung in den September bis zur Abschluss-Pressekonferenz war die Kieler Woche perfekt vorbereitet und sicher umgesetzt. Unter der Führung von Organisationschef Dirk Ramhorst, Vermarktungschef Sven Christensen und dem Obersten Wettfahrtleiter Fabian Bach haben die Veranstalter stets flexibel reagiert und zu jeder Zeit die Vorgaben des Gesundheits- und Innenministeriums strikt eingehalten.
Wohl eher selten haben die Organisatoren der Kieler Woche im Nachgang so viel Zuspruch und Dankbarkeit von den Aktiven erfahren. „Diese besondere Kieler Woche wird bei den Teilnehmer*innen sicherlich unvergessen bleiben“, so Dirk Ramhorst. Auch Vermarktungschef Sven Christensen blickt auf eine denkwürdige Kieler Woche zurück, die weithin viel Lob erhält, und dank der finanziellen Unterstützung der Stadt überhaupt erst möglich wurde. Der einst von Paul Henderson (Kanada), ehemaliger Präsident des Weltsegler-Verbandes, geprägte Satz „Do it like Kiel“ hat seit diesem Jahr eine ganz neue Bedeutung erhalten. – Hermann Hell.
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