Silvester: Berliner Feuerwehr zieht Bilanz
Während des Jahreswechsels 2020/2021 bewältigte die Berliner Feuerwehr 862 Einsätze – das sind 661 weniger als im Vorjahr.
„Ausnahmezustand Silvester“ planmäßig um 19 Uhr ausgerufen
Am 31.12.2020 wurde zwischen 19 Uhr und 3:40 Uhr der sogenannte „Ausnahmezustand Silvester“ planmäßig ausgerufen. Das bedeutet, dass zusätzliche Führungsdienste eingesetzt und die Personalstärke auf den Wachen sowie den Organisationseinheiten erhöht wurden. Außerdem wurde der Stab Feuerwehr einberufen, um das Lagebild kontinuierlich zu beurteilen. Weiterhin wurden die Freiwillige Feuerwehr sowie die Hilfsorganisationen und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk einbezogen.
Personalstärke in der Silvesternacht
Insgesamt waren in der Silvesternacht:
- 865 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr (inkl. Leistelle und Stab) und
- 550 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Dienst
In der Leitstelle waren 71 Mitarbeitende tätig. Im Regelbetrieb sind es 24.
Außerdem wurden:
- 90 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
- und 20 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk unterstützend tätig.
Somit wurde die Personalstärke im Vergleich zum Regelbetrieb nahezu verdreifacht. Für gewöhnlich sind in der Nacht ca. 473 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.
Durchschnittlich bewältigt die Berliner Feuerwehr in 24 Stunden rund 1.310 Einsätze. In der diesjährigen Silvesternacht wurden allein zwischen 19 und 7 Uhr 862 Einsätze bewerkstelligt, davon 211 Brände und 556 Rettungsdiensteinsätze. In der Silvesternacht 2019/2020 waren es insgesamt 1.523 Einsätze, davon 617 Brände, 806 Rettungsdienst.
Übergriffe und Verletzungen durch Pyrotechnik
Auch dieses Jahr gab es wieder gefährliche Angriffe auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr zu verzeichnen. Insgesamt wurden 5 Übergriffe, davon 4 unter Einsatz von Pyrotechnik, über das interne Meldesystem dokumentiert. Im Vergleich: Letztes Jahr war es in der Silvesternacht zu 24 Übergriffen gekommen.
Landesbranddirektor Dr. Homrighausen zu den Übergriffen: „Wer seinen Dienst in das Wohl der Allgemeinheit stellt und Menschen in Not zu Hilfe eilt, den beschießt man nicht mit Böllern. Dieses Verhalten ist nicht zu rechtfertigen.“
Besondere Einsätze in der Silvesternacht
- 00:13 Uhr, Märkisches Viertel, Eichhorster Weg
Schwere Handverletzung durch Pyrotechnik in einer Pyrotechnikverbotszone
- 00:26 Uhr, Fennpfuhl, Rudolf-Seiffert-Str.
Balkonbrand im 7. OG eines 20-geschossigen Wohngebäudes, vier verletzte Personen wurden ins Krankenhaus transportiert
- 00:45 Uhr, Buckow, Marienfelder Chaussee
Vollbrand eines eingeschossigen, ca. 800qm großen Supermarktes.
- 01.22 Uhr, Hellersdorf, Alte Hellersdorfer Str.
Balkonbrand im 6. OG eines 10-geschossigen Wohngebäudes mit Verrauchung der Wohnung. Eine Person und zwei Hunde wurden gerettet. Die Person konnte nach rettungsdienstlicher Behandlung vor Ort verbleiben.
- 02:24 Uhr, Hellersdorf, Eisenacher Str. Brand im Keller eines 6-geschossigen Wohngebäudes. Vier Personen wurden gerettet und mit neun weiteren durch einen Notarzt gesichtet. Eine Person wurde anschließend in ein Krankenhaus transportiert.
Fazit der Berliner Feuerwehr
In Summe zeigte sich LBD Dr. Homrighausen hinsichtlich der Einsatztaktik und -bewältigung zufrieden: „Wir waren gut auf die Silvesternacht vorbereitet. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie den Hilfsorganisationen und Partnern der Notfallrettung für ihren Einsatz. Uns war bewusst, dass der Jahreswechsel wie schon das ganze Jahr 2020 besonders wird. Ich wünsche mir für das nächste Jahr vor allem, dass die Menschen in Berlin noch mehr Vorsicht im Umgang mit Feuerwerkskörpern walten lassen.“
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