Der Forschungsschwerpunkt der Sektion liegt zunächst auf der wissenschaftlichen Untersuchung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien und Intervention. Insbesondere die Erforschung einer evidenz- und mechanismenbasierten modularen Psychotherapie steht im Vordergrund, wobei zukünftig weitere, auch psychiatrische Fragestellungen bearbeitet werden sollen. Dabei werden verschiedene, multimethodische Untersuchungen wie etwa Verhaltensstudien oder randomisiert-kontrollierte Studien durchgeführt. Ebenso sind durch bereits bestehende wissenschaftliche Kooperationen zu in- und ausländischen Universitäten, etwa der Universität Ulm, der Universität Wien oder dem Imperial College London, multizentrische Studien geplant. Ziel ist die Entwicklung neuartiger Interventionsmöglichkeiten zur effektiveren Behandlung psychischer Erkrankungen, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Entwicklung von kurzen und entsprechend zeitökonomischen Behandlungsansätzen liegt. Diese Therapien sollen sowohl im stationären, als auch im ambulanten Bereich anwendbar und mit anderen, bereits etablieren Behandlungsstrategien modular kombinierbar sein.
Erste konkrete Projekte zielen auf die Entwicklung und wissenschaftliche Untersuchung von Kurzinterventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie adoleszenten Patienten mit nicht-suizidalem selbstverletzenden Verhalten ab.
Allen wissenschaftlichen Studien der Forschungssektion soll der Angewendungscharakter leitend sein: “Wir wünschen uns mit der Schaffung dieser Sektion keine Elfenbeinturmforschung, sondern Untersuchungen deren Ergebnisse dann im Erfolgsfall in die klinische Praxis integriert werden und somit einen Nutzen für unsere Patienten bringen”, berichtet Frau Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic.
Die Christophsbad Akademie für Psychotherapie (C-AP) am Klinikum Christophsbad, deren Gesamtleitung Frau Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic in Personalunion zur Leitung der Forschungssektion übernommen hat, bietet mit ihren beiden Therapieschulzweigen (Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie) ein geeignetes Forum zur Erforschung schulenunabhängiger Therapiemodule.
“Wir beabsichtigen die Einrichtung von Spezialsprechstunden für bestimmte psychische Erkrankungen, wie etwa Persönlichkeitsstörungen, von denen aus wissenschaftliche Studien koordiniert, aber auch spezifische klinische Behandlungsangebote für Patienten angeboten werden.”, fügt Frau Prof. Sosic-Vasic hinzu.
Der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung des Christophsbads freuen sich, Frau Prof. Dr. Sosic-Vasic für diese wichtige, neuartige Leitungsaufgabe im Christophsbad gewonnen zu haben und wünschen ihr alles Gute für den Wechsel von Ulm nach Göppingen ans Christophsbad.
Zur Person:
Frau Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic ist Psychologin, approbierte Psychotherapeutin und außerplanmäßige Professorin für das Fach experimentelle Psychiatrie und Psychotherapie an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Ihre wissenschaftliche Expertise hat sie durch zahlreiche internationale Veröffentlichungen in Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Psychotherapieforschung, insbesondere der Untersuchung von imaginationsbasierten Therapieverfahren, der Untersuchung der Borderline Persönlichkeitsstörung, sowie auf dem Gebiet der grundlagenorientierten funktionellen Bildgebung zur Untersuchung psychischer Erkrankungen, bewiesen. Ihre klinischen Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Traumafolgestörungen und Persönlichkeitsstörungen, zu denen sie über entsprechend einschlägige Zusatzqualfikationen und Zertifizierungen verfügt.
Frau Prof. Dr. Zrinka Sosic-Vasic promovierte im Jahr 2009 im Bereich der funktionellen Bildgebung und habilitierte im Jahr 2018 im Fach experimentelle Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Ulm. Seit 2012 war sie als leitende Psychologin der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm und in Doppelfunktion seit 2015 bis zur ihrem Wechsel an das Christophsbad als Leitung des Aus- und Weiterbildunginstituts für Verhaltenstherapie am Universitätsklinikum Ulm tätig. Ihre Lehrtätigkeit als Professorin an der Universität Ulm wird sie auch nach ihrem Wechsel von Ulm nach Göppingen fortsetzen. Sie engagiert sich in Ausschüssen der Landespsychotherapeutenkammer BW und ist seit 2010 gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer Herausgeberin der internationalen Fachzeitschrift “Trends in Neuroscience and Education”.
Das Klinikum Christophsbad in Göppingen ist ein modernes Akutplankrankenhaus für Neurologie einschließlich regionaler Stroke Unit, Frührehabilitation und Schlaflabor, für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit einer über 167-jährigen Tradition. Es besteht, zusammen mit der geriatrischen Rehabilitationsklinik in Göppingen und der orthopädischen Rehaklinik Bad Boll, aus 8 Kliniken mit ambulanten, teil-und vollstationären Bereichen.
Angegliedert an das Klinikum ist das Christophsheim, ein spezialisiertes Wohnheim für psychisch u./od. neurologisch kranke Erwachsene. Die vier Standorte des Unternehmens befinden sich in Göppingen, Geislingen und Bad Boll, sowie mit der Privat-Patienten-Klinik, dem Zentrum für psychische Gesundheit MentaCare, in Stuttgart. Die spezialisierte Klinikgruppe und das Christophsheim bilden mit rund 1.050 Betten/Plätzen, das Dach für rund 1.650 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist nach KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) zertifiziert.
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