Das Verschwinden der Kräne kündet vom Endspurt Kriegsstraße

Stolze zehn Hochbaukräne – jeder bis zu 40 Meter hoch und mit einem bis zu 60 Meter langen Ausleger ausgestattet – standen bis Herbst vergangenen Jahres entlang der Kriegsstraße. Ihre Aufgabe: Beim Umbau der Kriegsstraße mit einem Autotunnel unten und der darüberliegenden Straßenbahntrasse mussten Baumaterial und auch kleinere Baugeräte in die Baugruben hinein- und teilweise auch wieder hinausgehoben werden. Doch die Aufgabe endete immer dann, wenn im Schwenkbereich des Krans alle Tunneldeckel betoniert waren und die Andienung von Material dann durch den Rohbau-Tunnel erfolgt. Bis Jahresende 2020 sind alle Kräne östlich des Ettlinger Tors abgebaut worden – jetzt folgen die wenigen verbliebenen: Ende Januar wird der Hochbaukran unmittelbar östlich vom Karlstor abgebaut. Er erfährt allerdings unmittelbar danach eine Art Auferstehung westlich vom Karlstor, wo er in der alten, bestehenbleibenden Rampe künftig den Tunnelrohbau der letzten vier Blöcke westlich der Karlstraße bedient. Mitte Februar fällt dann auch für den Kran Höhe des Bundesgerichtshofes der Vorhang.

Der Rohbau konzentriert sich mit Beginn des neuen Jahres ausschließlich auf den Bereich rund um das Karlstor: Bis Mai 2021 sind im östlichen Teil des Baufelds W 1 nur noch die Stützwände für die seitlich der durchgehenden Tunnelröhren liegenden Ein- und Ausfahrrampen herzustellen – dann ist auch hier das Ende des Tunnelrohbaus erreicht.

Noch vorher abgeschlossen wird der Tunnelbau In den Baufeldern W 3 und W 4 zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße: Hier ist dann auch der Tunnelabzweig vom – längst fertiggestellten – Haupttunnel unter der Kriegsstraße in das Einkaufszentrum am Ettlinger Tor hergestellt.

Im April 2021 enden zudem gegenüber auf der Südseite der Kriegsstraße die Rohbauarbeiten für das Treppenhaus zur unterirdischen Betriebszentrale.

Damit wendet sich das Geschehen in der Kriegsstraße hauptsächlich dem Innenausbau und natürlich oberirdisch der endgültigen Gestaltung von Fuß- und Radwegen sowie der Fahrbahnen zu. In den Baufeldern O 3, O 4 und O 5 sowie W 4, W 3 und W 2 stehen die Straßenbauer im Tunnel. Zwischen Mendelssohnplatz und der Ritterstraße – auch durch das Kombi-Bauwerk unter dem Ettlinger Tor hindurch – wird auf der Tunnelsohle in einer Gesamthöhe von 80 Zentimetern die Straße aufgebaut. In den Baufeldern O 1 und O 2 östlich vom Mendelssohnplatzes ist das bereits im Herbst des vergangenen Jahres geschehen.

Wie im Osten schon sichtbar geht dann auch im Westen der Gleisbau seine Wege: Zwischen Lammstraße und Ritterstraße wird Substrat für die Rasenansaat zwischen die verlegten Gleise und Schwellen eingebracht und damit in diesem Abschnitt der Gleisbau abgeschlossen.

Für die Inbetriebnahme der gesamten Kombilösung zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2021 stehen beim Stadtbahn- und Straßenbahntunnel noch Arbeiten für den Innenausbau und insbesondere die technische Ausstattung an. Ende März beginnt die Phase der Probefahrten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) – bisher wurden lediglich Testfahrten durchgeführt. Der entscheidende Unterschied: Die Probefahrten können nur in einem technisch einwandfrei funktionierenden Tunnel mit Signalen, Weichenanlagen und dem gesamten Stellwerk-System betrieben werden.

Parallel dazu sind Arbeiten am Innenausbau in den Treppenabgängen und auf den Zwischenebenen sowie in den Betriebsräumen natürlich möglich.

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