Mit Blick auf die einzelnen Branchen zeigt sich eine stark divergierende Entwicklung. Besonders schlecht geht es den von einem Tätigkeitsverbot betroffenen Branchen wie dem Einzelhandel, personenbezogenen Dienstleistern und dem Gastgewerbe. Befragte aus dem Bereich Kunst, Unterhaltung, Erholung und den Reisebüros bewerten ihre Lage fast ausschließlich als schlecht. Überdurchschnittlich gut geht es dagegen dem Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmen im Finanzsektor und der Medien- und IT-Wirtschaft. Die Industrie bleibt auch in der Krise Motor der Hamburger Konjunktur. Die aktuelle und künftige Wirtschaftslage wird von den produzierenden Unternehmen per Saldo eher als gut bewertet. Auch die Exportaussichten sind in dieser Branche eher optimistisch. „Angesichts der anhaltend schlechten Gesamtlage müssen wir die Motoren der Wirtschaft am Laufen halten“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne. „Daher dürfen die auf EU-Ebene diskutierten Corona-bedingten Grenzschließungen nicht zu einer Unterbrechung der globalen Lieferketten für Waren und Dienstleistungen führen. Das würde die Wirtschaft nur noch weiter schwächen“, betont Heyne. „Grundsätzlich müssen wir uns fragen, wie wir in Hamburg künftig leben wollen und vor allem wovon. Dafür müssen wir die aktuell starken Branchen unterstützen, Innovationen fördern und auf Nachhaltigkeit setzen. Gleichzeitig dürfen wir die Branchen, die aktuell einem Tätigkeitsverbot unterliegen, nie aus dem Auge verlieren. Denn was uns in Hamburg stark macht, ist die Vielfalt der Wirtschaft, die wir unbedingt erhalten müssen.“
Zum Hintergrund:
Die Mitgliederbefragung der Handelskammer zum Ende des IV. Quartals 2020, an der sich 714 Unternehmen beteiligten, fand zwischen dem 17. Dezember 2020 und dem 14. Januar 2021 statt – in einem Zeitraum, in dem Hamburger Verordnungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus direkt oder indirekt bestimmte unternehmerische Betätigungen zunehmend beschränkten. Die antwortenden Unternehmen konnten und können Verschärfungen und Verlängerungen der staatlichen Restriktionen nur bedingt antizipieren, was bei der Interpretation der Befragungsergebnisse zu berücksichtigen ist, insbesondere in den besonders betroffenen Branchen wie im Einzelhandel, in der Gastronomie sowie bei personenbezogenen Dienstleistern.
Die Handelskammer ist seit 1665 die Selbstverwaltung der gewerblichen Hamburger Wirtschaft. Sie vertritt die Interessen von etwa 170.000 Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung, ist kundenorientierter Dienstleister für unsere Mitgliedsfirmen und unabhängiger Anwalt von Markt, Wettbewerb und Fair Play. Wir beraten Unternehmen, wir bündeln Interessen und wir bilden Menschen. Über 900 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Industrie, Handel und Dienstleistungen engagieren sich ehrenamtlich bei uns als gewählte Vertreter ihrer Branchen in über 30 Gremien. Sie tragen entscheidend zur Meinungsbildung der Handelskammer bei. Außerdem nehmen 3.700 ehrenamtliche Unternehmensvertreter die Prüfungen in der dualen Berufsausbildung ab, die uns der Staat per Gesetz als hoheitliche Aufgabe übertragen hat. Unser Leitsatz heißt: "Wir handeln für Hamburg."
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