Sächsischer Arbeitsmarkt hält dem Lockdown stand

Von Dezember 2020 auf Januar 2021 ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer auf dem sächsischen Arbeitsmarkt um rund 10.800 auf knapp 139.000 angestiegen. Die Arbeitslosenquote hat sich damit um 0,6 Prozentpunkte erhöht und liegt nun bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind rund 18.000 Frauen und Männer mehr arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Anstieg von rund 15 Prozent.

"Die Zahl der Arbeitslosen ist von Dezember auf Januar – wie zu dieser Zeit üblich – saisonal bedingt deutlich gestiegen. Zum Jahresende enden üblicherweise sehr viele Beschäftigungsverhältnisse und saisonabhängige Branchen wie das Baugewerbe gehen in die Winterpause. Durch die Winterpause werden im Januar auch weniger Beschäftigungsverhältnisse begonnen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit moderat. Dabei ist das Kurzarbeitergeld ein stabilisierender Faktor. Das zeigt: Die Unternehmen denken an morgen und halten an ihren Fachkräften fest. Auch wir wollen proaktiv zur Fachkräftesicherung beitragen und haben in Sachsen die Berufsberatung im Erwerbsleben eingeführt. Wir wollen Beschäftigte im Strukturwandel und den veränderten Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt begleiten und beraten, um Qualifikationen zu sichern und auszubauen sowie Arbeitslosigkeit langfristig verhindern", sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit.

Arbeitslosenzahl im Januar: 138.935
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (128.139): +10.796 oder +8,4 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (120.952): +17.983 oder +14,9 Prozent
Arbeitslosenquote im Januar: 6,6 Prozent
Anträge auf Kurzarbeitergeld für Oktober: 11.009
Personen in den Anträgen auf Kurzarbeitergeld für Oktober: 81.505

Arbeitslosigkeit Insgesamt gab es im Januar in Sachsen 138.935 arbeitslose Menschen. Im Vergleich zum Vormonat waren 10.796 mehr (plus 8,4 Prozent) und zum Vorjahresmonat 17.983 mehr Menschen arbeitslos gemeldet (plus 14,9 Prozent). Ohne das Kurzarbeitergeld wären die Arbeitslosenzahlen im Januar deutlich höher ausgefallen.

Den kräftigsten Anstieg der Arbeitslosigkeit gibt es bei den arbeitslosen jungen Menschen. So sind im Januar 11.325 der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos gemeldet. Das sind 674 (plus 6,3 Prozent) mehr als noch im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 2.013 (plus 21,6 Prozent) mehr arbeitslose junge Menschen.

Im Januar wurden 41,8 Prozent aller Arbeitslosen (58.115) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 58,2 Prozent (80.820) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind in den Arbeitsagenturen 7.691 mehr Frauen und Männer arbeitslos gemeldet (plus 15,3 Prozent) und im Vergleich zum Vorjahr sind es 12.162 Arbeitslose mehr (plus 26,5 Prozent). In den Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl zum Vormonat um 3.105 (plus vier Prozent) und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5.821 (plus 7,8 Prozent) gestiegen.

Die Arbeitslosenquote ist im Januar um 0,6 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent gestiegen und entspricht dem Niveau vom Januar 2018. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 0,9 Prozentpunkte.

Kurzarbeit

Für den Monat Oktober 2020 liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit in Sachsen vor. Demnach haben bislang für den Oktober 11.009 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 81.505 beschäftigte Frauen und Männer beantragt. Damit ist die Kurzarbeiterzahl seit April 2020 (34.000 Betriebe mit 288.000 Beschäftigten) rückläufig.

Jedoch haben auch im Januar sächsische Betriebe Kurzarbeitergeld neu anzeigen müssen, weil von einem Arbeitsausfall auszugehen war oder die ursprüngliche Anzeige verlängert werden musste. So haben in den vergangenen Wochen weitere 6.308 sächsische Betriebe Kurzarbeit neu angezeigt. Hinter diesen Anzeigen standen 55.745 Beschäftigte. Die meisten Anzeigen zur Kurzarbeit meldeten die Betriebe aus dem Einzelhandel (1.291 Anzeigen für 8.567 Personen), dem Bereich der persönlichen Dienstleistungen (902 Anzeigen für 3.194 Personen), Handel mit Kfz (425 Anzeigen für 4.392 Personen) und der Gastronomie (393 Anzeigen für 2.119 Personen).

Damit lag im Januar die Zahl der neuen Anzeigen zur Kurzarbeit leicht über dem Niveau vom Dezember (6.175 Anzeigen für 54.525 Personen). Der Höchststand der Anzeigen auf Kurzarbeitergeld wurde in den Monaten März und April 2020 erreicht: Damals haben 48.600 Betriebe für über 544.000 Personen Kurzarbeit angezeigt. Seitdem waren die (Personen in den) Anzeigen monatlich rückläufig.

Beschäftigung

Die Zahl der Beschäftigten in Sachsen ist von Oktober auf November um 2.600 (plus 0,2 Prozent) gestiegen. Damit waren im November 2020 in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1,64 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2.200 weniger Menschen angestellt, was einem Beschäftigungsrückgang von 0,1 Prozent entspricht.

Arbeitskräftenachfrage

Im Januar haben sächsische Betriebe insgesamt 5.290 freie Stellen neu gemeldet – so wenig wie seit Januar 2009 nicht mehr. Im Vergleich zum Dezember waren es 1.200 weniger (minus 18,5 Prozent) und zum Januar 2020 rund 2.000 weniger (minus 27,6 Prozent) gemeldete Arbeitsstellen. Damit waren in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 34.393 freie Stellen gemeldet, 719 weniger als im Vormonat und 1.430 weniger als vor einem Jahr. Der gemeinsame Arbeitgeberservice berät suchende Unternehmen und vermittelt geeignete Bewerberinnen und Bewerber.

Grundsicherung

Im Januar waren 145.477 Familien (Bedarfsgemeinschaften) auf finanzielle Unterstützung der dreizehn sächsischen Jobcenter angewiesen. Damit ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vergleich zum Vormonat um 76 gestiegen. Insgesamt 180.006 erwerbsfähige Menschen sind aktuell auf Grundsicherungsleistungen angewiesen, 417 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben jedoch 2.022 weniger Menschen Grundsicherung bezogen. Für Selbständige oder Kurzarbeiter wurde der vereinfachte Zugang zur Grundsicherung verlängert, um deren Einkommensverluste teilweise abzufedern.

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