Chemische Schmierstoffe: Chemisch wirkende Additive verhindern, dass der Schmierfilm zu schnell abreißt, etwa bei Motoren mit Start-Stopp-System. Wenn ein Motor steht, läuft der Ölfilm im Inneren ab. Wird der Motor gestartet, reibt anfangs Metall auf Metall. Es dauert, bis der Ölfilm wieder aufgebaut ist. Chemische Schmierstoffe enthalten Substanzen, die auf den Oberflächen verbleiben, selbst wenn der Ölfilm abgeflossen ist. Dadurch wird auch beim Kaltstart eine Schmierwirkung erzielt. Zudem wird verhindert, dass Kolben und Wand verschweißen.
Festschmierstoffe: Feste Partikel statt Flüssigkeiten sorgen bei Festschmierstoffen für die Schmierung. Diesen Effekt kennt jeder, der schon mal einen klemmenden Reißverschluss mit einer Bleistiftmine gängig gemacht hat. Das Grafit im Bleistift ist eines von mehreren wirksamen Festschmiermitteln.
Verunreinigungen: Additive wirken auch reinigend auf den Motor, wenn sie vor dem Ölwechsel für eine kurze Zeit dem Öl zugegeben werden. Solche Additive sollten nur 15 bis 20 Minuten im laufenden Motor verbleiben. Sie lösen in dieser Zeit Ablagerungen im Motor, die dann über den unmittelbar folgenden Ölwechsel abfließen können.
Undichtigkeiten: Bei vielen älteren Autos treten Undichtigkeiten auf, weil der Simmerring, der die Kurbelwelle abdichtet, allmählich aushärtet. Ein Ölverlust-Stopp-Additiv enthält daher Weichmacher, die den Simmerring aufquellen lassen, wodurch er wieder dicht wird. Da solche Effekte Zehntausende Kilometer anhalten können, muss das Additiv oft nur bei jedem zweiten Ölwechsel hinzugegeben werden. Auch für laut klackernde Hydrostößel gibt es spezielle Zusätze.
Kraftstoffzusätze: Sowohl für Diesel wie Benzin gibt es Additive, die den Motor reinigen und Ablagerungen etwa an Einlassventilen und im Brennraum beseitigen. Und woher weiß man, dass man solche Additive einsetzen soll? Bei Saugrohr-Einspritzern macht sich Verschmutzung durch unrunden Lauf bemerkbar, während es bei Direkteinspritzern zu Vorzündungen kommen kann, weil Rußablagerungen im Brennraum zu glühen beginnen.
Was können Additive nicht? Nur sehr begrenzt lässt sich durch Additive die Motorleistung steigern oder der Verbrauch erheblich senken. Einige Additive reduzieren die Oberflächenspannung im Kraftstoff, wodurch der Sprit zu feineren Tröpfchen zerstäubt wird, die besser verbrennen. Doch Wunderdinge sollte man hier nicht erwarten.
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