DER PIRELLI CYBER TYRE
Diese Informationen – inklusive der ständig kontrollierten und in Echtzeit übertragenen Daten des Drucks und der Temperatur der Reifen – sind entscheidend für die Sicherheit. Im Vergleich zu herkömmlichen Sensoren am Ventil liefert das System präzisere Informationen, weil die übertragenden Sensoren von Pirelli sich im direkten Kontakt mit den Reifen befinden statt mit den Felgen. Diese von den Sensoren gelieferten Daten verarbeitet eine von Pirelli entwickelte Software, welche in die Elektronik des Fahrzeugs integriert ist. Einige dieser Informationen sind auf dem Armaturenbrett und dem zentralen Display zu sehen; andere Informationen werden von der Fahrzeugelektronik genutzt, um die Fahrerassistenzsysteme basierend auf den exakten Eigenschaften der Reifen und deren Status abzugleichen.
SAFETY FIRST AUF DER STRASSE
Ein Auto, das mit dem Cyber Tyre System von Pirelli ausgestattet ist, kann die Fahrer*innen zum Beispiel darauf hinweisen, dass der Reifendruck überprüft werden muss, um sicher weiterfahren zu können. Oder wenn in der Umrüstsaison der Reifentyp gewechselt wurde – zum Beispiel von Sommerreifen auf Winterreifen, die oft eine andere Geschwindigkeitseinstufung haben – warnt das Auto die Fahrer*innen, sobald die Höchstgeschwindigkeit für diesen Reifentyp erreicht ist. Die spezifische Funktionalität der Cyber-Reifen wird von den Automobilherstellern ausgewählt und definiert, und das abhängig vom jeweiligen Fahrzeugmodell, für das die Cyber Reifen eingesetzt werden.
EIN VIRTUELLER RENNINGENIEUR AN BORD
Im Falle des McLaren wurden einige dieser Funktionen speziell für den Einsatz auf einer Rennstrecke ausgewählt. Zum Beispiel ermöglicht der Pirelli Cyber Tyre den Fahrer*innen, den Reifendruck dem individuellen Fahrstil anzupassen, um eine bessere Leistung auf der Strecke zu erzielen. Infolgedessen verändern sich die Hinweise, welche die jeweilige Fahrerin bzw. der jeweilige Fahrer erhält. Sie können zudem benachrichtigt werden, wenn die Reifen die optimale Temperatur erreicht haben, sodass sie das optimale Temperaturfenster der Reifen nutzen können, um die maximale Leistung aus dem Auto-Reifen-Paket herauszuholen. Darüber hinaus kann ihnen mitgeteilt werden, wann sie die Reifen wieder abkühlen müssen. Ganz so, als säße ein richtiger Renningenieur auf dem Beifahrersitz.
MASSGESCHNEIDERTE REIFEN MIT SENSOREN
Ingenieure von Pirelli und McLaren entwickelten gemeinsam maßgeschneiderte P Zero Reifen für den McLaren Artura in der Größe 235/35Z R19 (Vorderachse) und 295/35 R20 (Hinterachse). Die Reifen haben ein asymmetrisches Profil, das eine exzellente Bremsleistung bietet, um die Kontrolle über das Auto unter allen Bedingungen zu gewährleisten, insbesondere bei Nässe.
Ebenfalls erhältlich sind P Zero Corsa Reifen, die eigens für den Einsatz auf der Rennstrecke und auf der Straße entwickelt wurden. Sie verfügen über eine Mischung, die aus der Erfahrung von Pirelli aus dem Motorsport abgeleitet wurde. Für den Winter profitiert der McLaren Artura von einzigartigen P Zero Winterreifen, die speziell für die Eigenschaften des Fahrzeugs entwickelt wurden. Sie verfügen über eine maßgeschneiderte Mischung und ein Profildesign, das eine ähnliche Leistung wie der P Zero Sommerreifen garantiert. Die drei genannten Pirelli Profile für den McLaren Artura sind an den MC-C Markierungen auf den Seitenwänden zu erkennen. Sie kennzeichnet die einzigartige Entwicklung, die Pirelli speziell für McLaren mit der Cyber Tyre Technologie durchgeführt hat.
PIRELLI CYBER: EINE TECHNOLOGIE MIT VIELEN VERSCHIEDENEN AN-WENDUNGEN
Das Pirelli Cyber Tyre System wird die Zukunft des Reifen repräsentieren: Es vermag dem Auto eine Art Tastsinn zu geben, indem es ihm ermöglicht, potenziell gefährliche Situationen wie einen Grip-Verlust und Aquaplaning zu erkennen, sodass die Elektronik des Autos sofort intervenieren kann.
Der nächste Schritt werden Reifen sein, die mit anderen Fahrzeugen und der umgebenden Infrastruktur vernetzt sind. Bereits im November 2019 hat Pirelli als weltweit erster Reifenhersteller über das 5G-Netz Informationen zur Fahrbahnoberfläche geteilt. Ermöglicht wurde dies von intelligenten Reifen, die mit Sensoren ausgestattet sind. Sie wurden während der "weltweit ersten 5G-erweiterten ADAS-Service (Ad-vanced Driver Assistance Systems)" Präsentation in Turin vorgestellt.
AUF DEM WEG ZUM AUTONOMEN FAHREN
Diese Systeme entwickeln sich ständig weiter, so wie auch die Systeme für das autonome Fahren immer fortschrittlicher werden. Die Aufgaben, die heute noch Fahrer*innen übernehmen – die Beurteilung des Grip-Niveaus der Fahrbahn sowie der Witterungsbedingungen – werden zunehmend an die Reifen übergeben. Das bedeutet: Das Auto wird automatisch verzögern, wenn die Bedingungen rutschig werden, wobei Fahrerassistenzsysteme aktiviert werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Aufgrund der Vernetzung der Fahrzeuge untereinander wird ein Auto in der Lage sein, andere fahrerlose Autos über eine drohende Gefahr zu informieren. All dies summiert sich zu einem echten Tastsinn für das einzige Teil des Fahrzeugs, welches Kontakt zur Straße hat: seine Reifen.
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