Es ist ein Projekt mit Strahlkraft: Hamburg Leuchtfeuer, eine gemeinnützige GmbH, realisierte in der HafenCity der Hansestadt ein ungewöhnliches Wohnhaus für junge, chronisch kranke Menschen. „Festland“ heißt das Gemeinschaftswohnprojekt mit 27 Ein-, Zwei- sowie Dreizimmerapartments, verteilt auf sieben Stockwerken. Es liegt direkt am Wasser im neuen, künftig grünen und verkehrsberuhigten Quartier Baakenhafen. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind im Dezember 2020 eingezogen.
Durchdachtes Gesamtkonzept
Ulf Bodenhagen, Geschäftsführer von Hamburg Leuchtfeuer und Jeannine Kontny, die als Bereichsleiterin für „Festland“ zuständig ist und bereits vor Ort arbeitet, freuen sich: „Festland bietet jungen Menschen eine Heimat, die trotz körperlicher Einschränkungen selbstbestimmt in einer eigenen Wohnung leben möchten“, sagt Ulf Bodenhagen. Damit das gelingt, ist das komplette Gebäude barrierefrei gebaut. Auch das zukünftige Umfeld im neuen Quartier ist ideal, der Einzelhandel, viele Dienstleistungs- und Gastronomieangebote, sowie der Park sind zu Fuß bzw. mit dem Rollstuhl gut zu erreichen. Die Bushaltestelle liegt nur wenige Fußminuten entfernt. Hinzu kommt ein differenziertes Unterstützungskonzept.
Jeannine Kontny berichtet: „Hier im Haus gibt es viele attraktive Gemeinschaftsflächen, zum Beispiel einen großen Raum mit Küche für gemeinschaftliche Kochaktionen und Sitzecke für gemütliche TV-Abende. Für viele Menschen geht mit fortschreitender Erkrankung soziale Isolation einher – auch weil sie nicht mehr so viel unter Leute gehen können. Durch Aktionen, die wir hier gemeinsam entwickeln und umsetzen, wirken wir dem entgegen.“ Wer im Alltag auf Hilfe oder Pflege angewiesen ist, kann unkompliziert auf Unterstützungsdienste zugreifen. Die auf Menschen mit HIV oder mit anderen chronischen Erkrankungen spezialisierte psychosoziale Beratungsstelle Aufwind, mit der Hamburg Leuchtfeuer vor 25 Jahren begann, hat ihr Büro in separaten Räumlichkeiten des Neubaus bezogen. Einen Pflegedienst können sich die Bewohnerinnen und Bewohner individuell ebenfalls ins Haus holen.
Barrierefreiheit ist gelebte Realität
„Unser Ziel ist es, den Bewohnerinnen und Bewohnern eine möglichst hohe Lebensqualität zu bieten“, fasst Ulf Bodenhagen zusammen. „Das gelingt durch wertschätzende Gemeinschaft und Austausch auf Augenhöhe. Außerdem sind ein barrierefreies Umfeld und eine intelligente Haustechnik wichtig, damit die Menschen möglichst selbstbestimmt in ihren Wohnungen und im Gebäude agieren können.“
Ulf Bodenhagen erklärt, wie Barrierefreiheit im Konzept der Wohnanlage umgesetzt wird: „Rollstuhlfahrer*innen gelangen ohne Hürden von der Tiefgarage bis in den 7. Stock. Alle Balkone sind schwellenlos erreichbar. Wer nicht die Kraft hat, Türen manuell zu öffnen, nutzt eine SmartCard. Damit muss die Person nur am Lesegerät vorbeigehen oder fahren und Türen, für die sie eine Zugangsberechtigung hat, öffnen sich automatisch.“
Nicht alle Funktionen sind direkt verfügbar. Vieles soll individuell nachgerüstet werden, wenn eine Bewohnerin oder ein Bewohner es benötigt. Das bezieht sich zum Beispiel auf Fernbedienungen für die eigene Heizung, die Fenster, Lampen sowie die Wohnungs- und Haustüren. „Falls jemand bettlägerig sein sollte, ist das eine tolle Möglichkeit, die Umgebungsbedingungen nach eigenen Bedürfnissen selbst regulieren zu können“, sagt der Bauherr. Bauleiter Vincent Grzywaczewski von der Aug. Prien Bauunternehmung freute sich über die Herausforderung: „Eine voll barrierefreie Immobilie zu errichten, die so viel intelligente Gebäudetechnik enthält, ist schon etwas Besonderes“, sagt er.
Bewohnerinnen und Bewohner einbezogen
Nach demselben Prinzip ging Hamburg Leuchtfeuer bei der Planung der barrierefreien Sanitärbereiche vor: Es gibt eine Standard-Ausstattung sowie Nachrüstmöglichkeiten. Bei der Gestaltung der Grundrisse und der Auswahl der Produkte bezog der Bauherr potenzielle künftige Bewohner*innen mit ein. „Wir haben zwar auch selbst viel Erfahrung, aber die wirklichen Expertinnen und Experten sind die Menschen, die mit einer chronischen Erkrankung leben“, betont Bereichsleiterin Jeannine Kontny. Da viele von ihnen im Rollstuhl säßen, käme es auf großzügige Flächen an, die die nötigen Bewegungsmöglichkeiten böten. „Wir brauchten Fläche statt Höhe“, fasst Ulf Bodenhagen zusammen. „Das gilt auch für die Bäder.“
Bemusterung: Rollstuhlfahrerin testet Badausstattung
Bei der Bemusterung der Sanitärkeramik war eine Rollstuhlfahrerin als Testerin dabei. Der Generalunternehmer ließ dafür den Waschtisch Geberit Renova Comfort Square und das spülrandlose Wand-WC Geberit Renova Comfort installieren. „Unsere Testerin war begeistert“, erinnert sich Ulf Bodenhagen. Dafür hatte sie gute Gründe: Der Waschtisch mit seinem Unterputz-Siphon lässt sich bequem unterfahren. Die Keramik ist so geformt, dass sie sich leicht greifen lässt, um sich festzuhalten oder heranzuziehen. Vorne besitzt das Becken eine erhöhte Zone, die als Ablagefläche zum Beispiel für Waschzeug oder Rasierutensilien dienen kann, auch dann noch, wenn es etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist. Alle Keramiken besitzen die Spezialglasur KeraTect, die eine nahezu porenfreie sowie extrem saubere Oberfläche hat, welche einfach und effizient sauber gehalten werden kann.
Höhenverstellbare Toiletten
Das Renova Comfort WC ließ Hamburg Leuchtfeuer in den Wohnungen so montieren, dass es in der Höhe verstellt werden kann. „Da mussten unsere Trockenbauer etwas umdenken“, schmunzelt Vincent Grzywaczewski. „Statt des gewöhnlichen runden Lochs, mussten sie für diese Toiletten eine rechteckige Aussparung in der Beplankung vorsehen.“ Außerdem zeichnet sich das WC durch seine größere Ausladung aus. Das erleichtert es Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern sich vom Stuhl auf die Toilette umzusetzen. Stützklappgriffe sind nur in den zwei öffentlich zugänglichen Sanitärräumen im Haus bereits eingebaut, denn längst nicht jede bzw. jeder benötigt sie. Die nötigen Montageplatten in der Wand sind allerdings in allen Bädern vorgerüstet, sodass sich die Griffe inklusive Fernauslösung bei Bedarf einfach nachrüsten lassen.
Wer möchte, steigt auf ein Dusch-WC um
Eine weitere Besonderheit: „Unsere Installateure montierten gleich eine Zuleitung für ein Dusch-WC, das sich somit ebenfalls später ergänzen lässt“, erklärt der Bauleiter. „Dazu wird dann beispielsweise der WC-Sitz durch den Dusch-WC-Aufsatz Geberit AquaClean Tuma ausgetauscht.“ Ein Dusch-WC ist noch lange nicht Standard in Deutschland. Doch wer es ausprobiert hat, möchte das Gefühl der Frische und Sauberkeit durch die Reinigung mit Wasser nach dem Toilettengang nicht mehr missen. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen kommt hinzu, dass sie auf diese Weise die Toilettenhygiene würdewahrend ohne fremde Hilfe bewerkstelligen können – ein sehr wichtiger Vorteil. Die Steuerung der Komfortfunktionen über eine Fernbedienung trägt ihren Teil dazu bei.
Installationssysteme für schnelle und sichere Montage
Auch hinter der Wand wurden Geberit Produkte eingesetzt: Das selbsttragende Vorwand-Installationssystem Duofix verbirgt sich hinter Waschtischen und WCs, für das höhenverstellbare WC mit den Montageplatten für Stütz- und Haltgriffe gibt es ein Duofix Spezialelement für barrierefreie Bäder. Die Register für die Installations- und Schachtsysteme ließen die Fachleute mit dem Geberit Installationssystem GIS industriell vorfertigen und mit bereits montierten Entwässerungsleitungen Geberit Silent-db20 sowie Versorgungsleitungen Geberit Mapress Edelstahl anliefern.
Die industrielle Vorfertigung hat zahlreiche Vorteile: Die Montage auf der Baustelle gelingt schnell, sicher und wirtschaftlich. Alle Anforderungen an Schall-, Brand- und Feuchteschutz sind ab Werk zuverlässig gewährleistet – Geberit GIS IV ist im System zertifiziert.
Gute Erfahrungen mit Geberit
Die Entscheidung für die Produkte von Geberit trafen Hamburg Leuchtfeuer und das Planungsbüro gemeinsam. „So stand es dann im Leistungsverzeichnis, das wir erhalten haben“, sagt Bauleiter Vincent Grzywaczewski. „Mit dieser Wahl waren wir sehr glücklich. Unser Installateur arbeitet nämlich auch sonst hauptsächlich mit Produkten von Geberit und schätzt ihre Montagefreundlichkeit, die hohe Qualität und das ansprechende Design. Auch in puncto Schallschutz hat Geberit die Nase vorn.“
Hamburg Leuchtfeuer „Festland“ setzt auf interessierte Unterstützer
Der Bauleiter und seine Fachleute haben ihren Teil zum Gelingen des Projekts geleistet. Das 10,5 Millionen Euro teure, durch Spenden mitfinanzierte Gebäude ist eröffnet. Jetzt sind die Bewohnerinnen und Bewohner gefragt, es mit Leben und guten Gemeinschaftsideen zu füllen. Damit das gelingt, benötigt das Haus jedoch auch weiterhin finanzielle Unterstützung. Interessierte finden weitere Informationen unter www.hamburg-leuchtfeuer.de/….
Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Geberit verfügt in den meisten Ländern Europas über eine starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 29 Produktionswerke, davon 6 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit rund 12 000 Mitarbeitenden in rund 50 Ländern erzielte Geberit 2020 einen Umsatz von CHF 3,0 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert und seit 2012 Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).
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