Und doch geht es genau einem von ihnen nicht besonders gut – dem Feldsperling. Seine Bestände sind seit vielen Jahren europaweit deutlich rückläufig; die Ursachen sind vielfältig: Auch Ortsränder werden immer städtischer, Hecken, Feldgehölze, Brachen und Gärten verschwinden. Die Natur wird immer eintöniger. Wo gestern noch ein nahrungs- und deckungsreicher Garten Brutmöglichkeiten und eine Heimat bot, gähnt heute ein Neubau-Block mit überdimensionierten Parkplätzen und Vollpflasterung. Die Natur hat dort keine Chance mehr. Auch Einschlüpfe zum Brüten unter Dachziegeln oder Verschalungen findet der Feldsperling immer seltener, je mehr Altbauten den abgedichteten Neubauten das Feld räumen.
Auch sein nächster Verwandter, der Haussperling, leidet unter diesen Problemen – wenn er auch bestandmäßig etwas besser dasteht, wie Rüdiger Wohlers vom NABU Niedersachsen berichtet. „Aber gerade in Innenstädten ist der einst häufige Spatz – sowohl Feld- als auch Haussperling – zur Rarität geworden.“ Damit dies nicht so bleibt, ruft der NABU Niedersachsen alle „Spatzenbegeisterten“ dazu auf, selbst tätig zu werden: „Gärten sollten spatzenfreundlich werden. Dazu gehören heimische Sträucher und Bäume, auch mal wilde Ecken, in denen samentragende heimische Gräser und Stauden stehen bleiben dürfen. Dort sollten möglichst viele hiesige Blütenpflanzen wachsen, damit Insekten im Garten einen reich gedeckten Tisch finden. Denn auch sie gehören zur Nahrung der Spatzen – und mit ihnen werden die Jungspatzen aufgezogen!“, appelliert Wohlers.
„Und: Dem Spatz kann ein Penthouse gebaut werden!“, hofft er auf viele „Bauwillige“ für diesen spannenden Webervogel, der kunstvolle Nester aus verschlungenen Halmen und anderen Materialien baut. Beim Haussperling sind bis zu vier, beim Feldsperling bis zu drei Jahresbruten möglich: „Für seine Brut braucht der Spatz als so genannter Höhlenbrüter geeignete Bruträume – und da er auch gern Nistkästen annimmt, wurde schon vor vielen Jahren ein ‚Spatzen-Penthouse‘ entwickelt, dass wie drei oder vier aneinandergeklebte Kohlmeisenkästen aussieht; jedes ‚Appartement‘ ist vom nächsten nur durch eine Zwischenwand getrennt“, schwärmt der Naturschützer aus der Erfahrung vieler Spatzenfans, die ein solche Spatzen-Penthouse bereits gebaut haben und es an vielen unterschiedlichen Orten wie Haus- und Garagenwänden, an Schuppen, Hallen, Scheunen und andernorts erfolgreich angebracht haben. „Viele kleine Spatzen erblickten darin das Licht der Welt!“, freut sich der NABU-Mitarbeiter, der jedoch darauf hinweist, dass die Anbringung an für Katzen unzugänglichen Orten erfolgen sollte. „Da Spatzen kein ausgeprägtes Revierverhalten aufweisen, brüten Spatzenpaare gerne Wand an Wand, das macht ihnen nichts aus. Es können an einer Haus- oder Scheunenwand mehrere der Penthäuser angebracht werden – ein tolles Spektakel kann seinen erfrischenden Lauf nehmen, an dem man sich das ganze Jahr über erfreuen kann!“
Der NABU Niedersachsen hofft daher, dass nun viele Menschen – noch rechtzeitig vor dem Beginn der diesjährigen Brutsaison – aktiv werden und Nistkästen für Spatzen, aber auch andere Höhlenbrüter, bauen und aufhängen werden. Der NABU Niedersachsen hat dazu ein kleines Info-Paket zusammengestellt, in dem sich neben einer Bauplansammlung für Nisthilfen aller Art auch die reich bebilderte, ausführliche „Spatzenfibel“ des NABU-Partnerverbands Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) mit einer Fülle von Tipps für Spatzen am Haus, Pflanzenlisten für Spatzengärten und vieles mehr befinden. Das Info-Paket kann angefordert werden gegen Einsendung eines 5-Euro-Scheins beim NABU Niedersachsen, Stichwort „Spatz“, Alleestr. 36, 30167 Hannover.
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