Demenz: Nur ein Verdacht oder gesicherte Diagnose?

Der vergessene Name der Enkelin, der verlegte Schlüssel, die verlorene Erinnerung an ein markantes Erlebnis: Werden Menschen in der zweiten Lebenshälfte „tüddelig“, kommt schnell der Gedanke an eine Demenz auf. Dank der neuen Kooperation der Klinik für Radiologie des Clemenshospitals mit dem EVK Münster, können Patienten und Angehörige nun schneller eine gesicherte Diagnose erhalten, denn nicht immer bedeutet Vergesslichkeit auch Demenz.

„Es gibt viele Gründe für nachlassende Gedächtnisleistung“, weiß Dr. Peter Kalvari, Chefarzt des EVK in Münster, das sich seit Januar 2021 in Trägerschaft der Alexianer befindet: „Auch hormonelle Veränderungen, Depressionen oder eine Druckbelastung im Gehirn können einer Demenz ähnlich sehen – sind aber gut behandelbar!“.

Um nicht nur die Diagnose Demenz abzusichern, sondern auch zur medizinischen Bildgebung bei vielen weiteren Erkrankungen, ist jetzt Prof. Dr. Johannes Wessling mit seinem Team in die ehemaligen radiologischen Praxisräume im Erdgeschoss des EVK Münster eingezogen. Wessling ist Leiter des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin des Clemenshospital und der Raphaelsklinik (Ludgerus Kliniken) und freut sich auf die Zusammenarbeit am neuen Standort EVK: „Mit unser Expertise in der diagnostischen Bildgebung und neuester Technik können wir das breit gefächerte und trotzdem spezialisierte altersmedizinische Angebot des EVK sinnvoll ergänzen, etwa durch hochspezialisierte Demenzbildgebung, 3D-CT-Aufnahmen zur exakten Implantatplanung vor einer Operation oder präzise Funktionsuntersuchungen bei Schluckstörungen.“

Filme zur Entspannung bei der Untersuchung

Dafür wird im EVK in den kommenden Wochen und Monaten kräftig umgeräumt: Der Medizingerätepark vor Ort wird modernisiert, im Rahmen der Zusammenarbeit steht dann unter anderem auch eine größere Röhre im MRT zur Verfügung, die Angst vor der Enge bei der Untersuchung vermeiden soll. Parallel dazu können Bilder und Filme in die Röhre projiziert werden, die ablenken und entspannen.

Je nach Diagnose und Behandlungsplan, sind auch die Wege in die kooperierenden Krankenhäuser kurz: „Wir sind quasi ein mobiles Einsatzkommando und betreuen die Patienten hausübergreifend“, lacht Wessling. Für den Patienten bedeutet das: vertraute Prozesse und Gesichter, kaum bürokratischer Aufwand und schnelle Versorgung durch alle nötigen Fachbereiche.

„Der Austausch zwischen uns ist sehr intensiv“, betont auch Dr. Peter Kalvari und verweist auf die gemeinsamen – auch digitalen – Konferenzen zur Fallbesprechung der einzelnen Patienten.

Über die Alexianer GmbH

Die Alexianer GmbH mit Hauptsitz in Münster ist ein Unternehmen, in dem rund 26.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Bundesweit sind die Alexianer in elf Regionen vertreten. Die Einrichtungen der Alexianer zeichnen sich dadurch aus, dass sie starke regionale Anbieter sind. Im Verbund werden somatische und psychiatrische Krankenhäuser, Einrichtungen und Dienste der Senioren- und Eingliederungs- und Jugendhilfe, sowie Werkstätten für behinderte Menschen und Inklusionsfirmen betrieben. Das Angebot für Patienten und Klienten ist vielfältig und beinhaltet ambulante, teilstationäre, vollstationäre und rehabilitative Hilfen.

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