Als »Verbotspartei« werden die Grünen von der Union gerne betitelt. Unfähig zu längst überfälligen Reformen seien CDU und CSU, schallt es umgehend zurück. Doch wie weit Union und Grüne in zentralen Fragen tatsächlich auseinanderliegen, ob und wie Ökologie und Ökonomie verbunden werden müssen oder können, darüber haben zwei ihrer prominentesten Vertreter*innen, Günther Beckstein und Renate Künast, zwischen September und Dezember 2020 mehrere Male debattiert – vis-à-vis im Bundestag, aber auch per Zoom. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren dabei immer präsent.
Ihr Buch »Schwarz vs. Grün. Ein Streitgespräch über Klima, Wachstum und eine gute Zukunft« (ET 13.04.2021) dokumentiert Annäherung, wo früher Unversöhnlichkeit herrschte, aber auch heftigen Streit, wo er kaum zu erwarten war. Intensiv wurde über Familie, Migration und Zivilgesellschaft, Umwelt, Klima und Landwirtschaft, aber auch Corona gesprochen, und damit über all jene Themen, die die Bundesrepublik der 2020er-Jahre prägen – und die im aktuellen Superwahljahr anstehen. Ob sie ab Herbst 2021 gemeinsam als Koalition aufgegriffen und angegangen werden, wird sich herausstellen.
Günther Beckstein, Renate Künast: »Schwarz vs. Grün. Ein Streitgespräch über Klima, Wachstum und eine gute Zukunft«. Moderiert von Stefan Reinecke. 224 S., Hardcover, ISBN 978-3-96238-252-0, 16 Euro /16,50 Euro (A).
Die Autor*innen
Renate Künast sitzt seit 2002 für die Grünen im Bundestag, deren Fraktion sie lange Jahre führte. Unter Gerhard Schröder amtierte sie als Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Neben der sozial-ökologischen Wende setzt sie sich für echte Gleichstellung, die Verteidigung der Bürgerrechte und eine konstruktive Debattenkultur ein. Eine Koalition mit der Union schließt sie nicht aus. Ein »Weiter so« nach den Jahren der GroKo allerdings schon.
Dr. Günther Beckstein saß 40 Jahre lang für die CSU im Bayerischen Landtag, war langjähriger Innenminister und schließlich Ministerpräsident des Freistaats Bayern. Auch nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik mischt er sich in gesellschaftliche Debatten ein und engagiert sich durch Vorträge oder in zivilgesellschaftlichen Organisationen wie Mehr Demokratie e.V. Eine schwarz-grüne Koalition schreckt ihn nicht – wenn sich bei den Grünen die Realos durchsetzen.
Stefan Reinecke arbeitet als Journalist und Publizist in Berlin. Er ist seit mehr als 15 Jahren Parlamentsredakteur der Tageszeitung taz und befasst sich dort vor allem mit der Konkurrenz von Union und Grünen – der SPD und der Linkspartei. 2003 erschien seine Biografie über den damaligen Bundesinnenminister Otto Schily, 2016 seine Biografie des Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele.
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