Aaron Brent, CARE-Länderdirektor im Jemen:
„Nach sechs Jahren Krieg ist das Ausmaß der Zerstörung im Jemen enorm. Hilfsorganisationen wie CARE arbeiten unermüdlich daran, die Lücken zu schließen und verzweifelte Familien mit lebensrettender Hilfe zu unterstützen. Doch wir können nur notdürftig Löcher stopfen, zudem nimmt die Finanzierung durch internationale Geber ab. Die einzige Lösung kann nur ein integrativer Friedensprozess sein, für den sich jetzt alle internationalen Akteure mit Nachdruck einsetzen müssen.“
Suha Basharen, CARE-Gender-Spezialistin im Jemen:
„Wie jede andere Mutter im Jemen habe auch ich bei jedem Luftangriff Angst, dass meinen Kindern etwas passieren könnte – besonders, wenn sie in der Schule sind. Zudem bricht es mir das Herz, wenn ich vertriebene Frauen und Kinder sehe, die alles zurücklassen mussten. Die Zivilbevölkerung hat nichts mit diesem Konflikt zu tun, aber sie leidet am meisten und zahlt den höchsten Preis.“
Wie dieses Leid aussehen kann, das berichtet Safia Mohammed. Sie ist Mutter von fünf Kindern und eigentlich aus dem Bezirk Sa’ada im Nordjemen. Vor dem Krieg war das Leben für Safias Familie friedlich und normal. Nachdem der Konflikt in ihrer Heimat eskalierte, sah sich die Familie gezwungen, in einen benachbarten Bezirk zu fliehen. Aber auch dort waren sie nicht sicher:
„Eines Tages schickte ich meinen Sohn in den nächsten Ort, um einen Sack Weizen auf dem Markt zu kaufen. Wir warteten und warteten auf ihn, bis plötzlich eine Gruppe von Menschen an meine Tür klopfte. Als ich öffnete, sah ich, dass jeder von ihnen ein Körperteil meines Kindes in den Händen hielt. Er war auf dem Weg auf eine Landmine getreten.“
Berichte wie diese sind im Jemen leider kein Einzelfall. Tausende Menschen haben alles verloren – ihre Familienmitglieder, ihre Heimat und jegliche Perspektive.
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