- Reisemobilisten wieder enttäuscht und mittlerweile verärgert
- RU bemängelt undifferenzierte Lockdown-Entscheidung
- Trotz mehrfacher Schreiben an Kanzlerin, Ministerpräsidenten/Innen kein Verständnis
Durch die gestrigen Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels herrscht weiter Ungewissheit, Unklarheit und Perspektivlosigkeit. Und das sowohl auf Seiten der Reisemobilisten und Caravaner wie auch auf Seiten der Stellplatz und Campingplatzbetreiber. Blankes Entsetzen herrscht allerorten über die undifferenzierte Einschätzung seitens der Politik. Und das, obwohl die RU und viele andere Verbände allen politischen Stellen wie auch beratenden Institution mehrfach mit erklärenden Schreiben Caravaning als kontaktsicheren Urlaub vorgestellt haben. Malle geht, Camping nicht?!
Das Ostergeschäft für die Stellplatzbetreiber fällt mit der Verlängerung des Lock-Downs zum zweiten Mal in Folge aus. Über die Lockdown-Monate des vergangenen Jahres soll hier gar nicht gesprochen werden. Mittlerweile geht es der Branche durch zum Teil nicht nachvollziehbaren (Malle geht, Camping nicht!) an die Existenz.
Winfried Krag, Präsident der Reisemobil Union: „Wir sind mittlerweile nicht mehr nur enttäuscht, sondern auch verärgert über die Ignoranz, die hinter solchen Entscheidungen steht. Es gibt weiterhin keine Öffnungsperspektive für kontaktarmen Urlaub in Deutschland. Die Reisemobil Union, Dachverband der Reisemobilfahrer ist enttäuscht über die gestrigen Beschlüsse und fordert zum wiederholten Male ein differenziertes Öffnungskonzept.“
Mit Verlängerung der Schließung von Reisemobil-Stellplätzen und Campingplätzen platzt nicht nur der Start der Campingsaison zum Osterwochenende, sondern auch die Perspektive für die sicherste Urlaubsform überhaupt, während Auslandsreisen möglich sind.
Eine katastrophale Botschaft für alle Reisemobilfahrer und Camper. Das ist für die Betreiber von Reisemobil Stellplätzen und Campingplätzen der Beginn des sechsten Monats im Lock-Down ohne Zukunfts- und Überlebensaussicht. Generell steigen bei den Menschen der psychische Druck und der Drang nach Entlastung, Erholung und Abwechslung vom Alltag an der frischen Luft. Unter den Stichworten „häusliche Gewalt“ und „psycho-soziale Probleme bei Jugendlichen“ wird dies durch Aussagen von Psychologen und Medizinern allerorten bestätigt.
Reisemobilisten und Camper haben in autarke Fahrzeuge investiert, Stellplatz- und Campingplatz-Betreiber akribische Hygienekonzepte installiert – und das alles, um von unverständlichen Lockdown-Maßnahmen ausgebremst zu werden.
Das Konzept des kontaktarmen Urlaubs wurde erstmalig in den Beschlussentwurf aufgenommen, in der finalen Bund-Länder-Konferenz dann jedoch gestrichen. Im Entwurfspapier hieß es noch, dass Selbstversorger-Urlaube mit dem Wohnwagen und Wohnmobil auf entsprechenden Stellplätzen und Campingplätzen mit Kontaktbeschränkungen, Hygieneauflagen und Umsetzung eines Testregimes ermöglicht werden könnten. Das alles wurde ignoriert.
Aktuell befinden wir uns in einem Dauerlock-Down ohne ein Ende in Sicht. So kann es nicht weitergehen. Urlaub auf Stell und Campingplätzen an der frischen Luft mit einer Teststrategie und mit digitaler Nachverfolgung müssen auch unter den gegenwärtigen Pandemiebedingungen möglich sein. Man kann auch nicht länger die Menschen bestrafen für eine und mit einer planlosen Strategie, für die es genug Beispiele gibt.
Dass die Menschen mittlerweile auf die Straße gehen bzw. „demonstrativ“ fahren, zeigt das Projekt „Campen mit Abstand“, das die RU medial in Düsseldorf unterstützt hat und das sich deutschlandweit ungeheuren Zuspruchs erfreut.
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