Luchsmanagement in Bayern

Für das Monitoringjahr von Mai 2019 bis April 2020 wurden in Bayern 70 selbstständige Luchse sowie 27 Jungtiere nachgewiesen. Ein Jahr zuvor waren es noch 60 selbstständige Luchse und 26 Jungtiere. Ein Großteil dieser Tiere ist grenzüberschreitend im Dreiländereck Deutschland/Tschechien/Österreich unterwegs. Überwiegend in Bayern leben davon 51 Luchse einschließlich 20 Jungtiere. Im Monitoringjahr 2019/2020 wurden dreizehn Weibchen mit Nachwuchs festgestellt. Dieser wichtige Gradmesser für den Zustand der Population zeigt einen leichten Aufwärtstrend.

Das Luchsvorkommen in Ostbayern ist eine von drei Populationen deutschlandweit. Trotz der leicht positiven Entwicklung bleiben Luchse stark gefährdet. Aufgrund des zahlenmäßig geringen Nachwuchses und der zögerlichen Erschließung neuer Territorien sind insbesondere kleine Luchsbestände für Störungen sehr empfindlich und können schnell geschwächt werden. Risikofaktoren sind neben natürlichen Todesursachen auch Unfälle im Straßenverkehr und illegale Nachstellungen. 

Um ein Gesamtbild der Verbreitung über die Ländergrenzen hinweg zu erhalten, führten Deutschland, Tschechien und Österreich von Juli 2017 bis September 2020 das Projekt 3Lynx innerhalb des EU-Förderprogramms Interreg Central-Europe mit elf Projektpartnern durch. Denn für ein effektives Luchsmanagement sind Abstimmungen über die Staatsgrenzen hinweg notwendig. Neben einem standardisierten Monitoring mit Wildkameras erfolgte im Rahmen dieses Projektes ein länderübergreifender Fachaustausch, der dazu beitragen soll, die Lebensraumsituation für die Tiere zu verbessern und illegale Nachstellungen weiter zu reduzieren. lm Beobachtungsjahr Mai 2018 bis April 2019 wurden zwischen Regensburg, Linz, Freistadt, Budweis, Pilsen und Bayreuth insgesamt 119 Luchse gezählt, darunter 33 Luchsweibchen mit 66 Jungtieren.

Weitere Informationen:

Wildtiermanagement große Beutegreifer – LfU Bayern

Grenzüberschreitendes Luchsmonitoring –  Interreg-Projekt 3Lynx

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