Dashboard Luftverkehr – Januar 2021

Entwicklung im Januar 2021:

  • Verkehrsentwicklung weltweit
    Der weltweite Passagierluftverkehr bricht im Januar 2021 weiter ein: Die Passagierzahlen liegen -73 Prozent unter dem Niveau von Januar 2020. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr hatte der internationale Luftverkehr ein Minus von 66 Prozent zu verzeichnen, im Dezember belief sich der Rückgang auf ein Minus von 70 Prozent. Aufgrund der zweiten Pandemiewelle haben dabei insbesondere europäische Fluggesellschaften einen starken Nachfragerückgang zu verzeichnen. Die in Europa dominierenden internationalen Verkehre sind deutlich stärker von Reisebeschränkungen betroffen als die Inlandsverkehre bspw. in den USA. Nur der weltweite Frachtverkehr ist weiterhin im Aufwind: Hier zeigt sich sowohl global als auch mit Blick auf die einzelnen Kontinente ein Plus, besonders ausgeprägt in Nordamerika.
  • Verkehrsentwicklung in Deutschland
    In Deutschland setzt sich der massive Einbruch der Nachfrage an Flughäfen und Fluggesellschaften fort. Nach einem Anstieg über Weihnachten und den Jahreswechsel stagniert die Nachfrage im Januar auf niedrigstem Niveau. Ausnahme ist auch hier die Luftfracht mit einer deutlich positiven Entwicklung, was auf eine Erholung der produzierenden Wirtschaft hinweist.
  • Netzqualität
    Aufgrund von Reisebeschränkungen hat die Anbindungsqualität Deutschlands erheblich gelitten: Im innerdeutschen Verkehr sind gegenüber Januar 2020 insgesamt 23 Strecken entfallen. Im Verkehr mit europäischen Zielen werden nur noch 445 von vormals 857 Strecken bedient. Das Interkontinentalnetz hat sich mehr als halbiert – hier sind 172 von 285 Strecken weggefallen. Zudem werden die verbliebenen Strecken deutlich seltener bedient – insbesondere im innerdeutschen Verkehr (-71 Prozent) und im Verkehr innerhalb Europas (-63 Prozent).
  • Preisentwicklung
    Bei stark abgesenkter Kapazität zeigen sich steigende Ticketpreise, auch wenn diese Ergebnisse aufgrund der vergleichsweise kleinen Stichprobe nur begrenzt aussagefähig sind.
  • Ausblick
    Der Blick auf die Monate März bis Mai 2021 zeigt, wie umfassend die Fluggesellschaften ihr Angebot über die letzten drei Monate abgesenkt haben. Grund dafür sind die fehlenden Buchungseingänge. In der Vergleichsperiode März bis Mai 2020 war der Luftverkehr fast völlig zum Erliegen gekommen. Während die Fluggesellschaften im Januar dieses Jahres noch geplant hatten, an den deutschen Flughäfen von März bis Mai 167 Prozent mehr Sitze anzubieten als in der Lockdownperiode im letzten Jahr, liegt der Planungsstand aktuell im März gerade einmal 2 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Bei den deutschen Fluggesellschaften ist dieser Prozess der Anpassung an die ausbleibende Nachfrage noch nicht abgeschlossen, daher liegt der Planungsstand dort noch 25 Prozent über dem Vorjahresstand.

Das vollständige „Dashboard Luftverkehr“ mit den entsprechenden Grafiken finden Sie als PDF im Anhang dieser E-Mail sowie auf unserer Website: https://www.bdl.aero/de/publikation/dashboard-luftverkehr/

Über den Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V.

Der BDL veröffentlicht ab jetzt monatlich Kennzahlen zur Entwicklung des deutschen Luftverkehrs. Auf dem "Dashboard Luftverkehr" werden beginnend mit dem Berichtszeitraum Januar 2021 Zahlen zur Entwicklung des internationalen Luftverkehrs, die Verkehrsdaten der deutschen Flughäfen und Fluggesellschaften, die Netzqualität, das Sitzplatzangebot sowie die Preisentwicklung auf einen Blick dargestellt, ergänzt durch eine kurze Bewertung und Einordnung der statistischen Daten. Zusätzlich wird der BDL künftig vierteljährlich einen Quartalsbericht mit Wirtschaftsdaten zur Lage der Luftverkehrswirtschaft veröffentlichen, darin enthalten Informationen u.a. zur Umsatzentwicklung der deutschen Unternehmen und zur Entwicklung der Beschäftigtenzahlen.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) wurde 2010 als gemeinsame Interessenvertretung der deutschen Luftverkehrswirtschaft gegründet. Mitglieder des Verbandes sind Fluggesellschaften, Flughäfen, die DFS Deutsche Flugsicherung, Retail-Betriebe und weitere Leistungsanbieter im deutschen Luftverkehr.

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