Verschiedene Krankheitsverläufe können eine künstliche Beatmung erfordern, das neuartige Coronavirus ist nur eine davon. Ist der Körper nicht mehr in der Lage, in ausreichendem Maße eigenständig zu atmen, kann die maschinelle Beatmung Leben retten. Schon nach wenigen Beatmungstagen droht jedoch eine Schwächung der Atemmuskulatur und des Zwerchfells. Damit Patienten wieder selbstständig atmen können, muss das Zwerchfell als wichtigster Atemmuskel erhalten und aufgebaut werden. STIMIT plant dies mittels elektromagnetischer Felder, die das Zwerchfell stimulieren, zu erreichen.
„Mit Dräger an unserer Seite werden wir klinische Evidenz zur Etablierung einer neuartigen Therapie schaffen, um den Patienten zu dienen“, sagt Ronja Müller-Bruhn, Gründerin und CEO der STIMIT AG.
„Die Beteiligung von Dräger an der STIMIT vereint Innovationskraft und Tempo des Start-ups mit Expertise, Technologiereichtum und unternehmerischem Spirit des führenden Premiumanbieters in der Beatmung“, sagt Dr. Georg Matheis, Verwaltungsrat der STIMIT AG. „Das STIMIT-Team freut sich zusammen mit Dräger die Produkte für eine neue Therapie in enger Kooperation mit der Intensivmedizin voranzutreiben.“
„STIMIT arbeitet an einer Lösung, die es so bisher noch nicht auf dem Markt gibt. Mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile sichern wir uns einen Vorsprung in der Entwicklung der nicht-invasiven Stimulation der Atemmuskulatur“, so Stephan Kruse, Leiter des Dräger-Geschäftsbereichs ›Therapie‹. „Als Experte für die Beatmungstechnologie ist es für uns von außerordentlichem Interesse, die Beatmung möglichst schonend zu gestalten und innovative Lösungen auf diesem Gebiet voranzutreiben.“
STIMIT wird in den kommenden Monaten gemeinsam mit Dräger an der Weiterentwicklung des Produkts und der Durchführung der klinischen Studien arbeiten.
Das in der Schweiz ansässige Start-up STIMIT wurde 2018 gegründet und arbeitet an Lösungen, die Atemmuskulatur von künstlich beatmeten Intensivpatienten auf nicht-invasive Weise zu stärken. Unter anderem soll der Entwöhnungsprozess von der Beatmung positiv beeinflusst werden. Derzeit beträgt die Dauer des Entwöhnungsprozesses (Weaning) von der künstlichen Beatmung bei Intensivpatienten etwa zwischen 40 und 50 Prozent der Gesamtbeatmungszeit.1 Der Entwöhnungsprozess wird in der Regel mit zunehmender Beatmungsdauer schwieriger. Langfristig soll die elektromagnetische Stimulation des Zwerchfells dazu beitragen, den Zeitraum der Beatmung und damit den Krankenhausaufenthalt zu verkürzen sowie das Risiko für Komplikationen zu reduzieren.
Über STIMIT
STIMIT ist ein innovatives, 2018 von Ronja Müller-Bruhn und Oliver Müller gegründetes Medizintechnik-Unternehmen, das auf die Stimulation der Atemmuskulatur spezialisiert ist. Das STIMIT Team entwickelt Produkte für eine neuartige Therapie zum Erhalt und Aufbau der Atemmuskulatur bei beatmeten Intensivpatienten. Weitere Informationen unter www.stimit.com
Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Unsere Produkte schützen, unterstützen und retten Leben. 1889 gegründet, erzielte Dräger 2020 weltweit einen Umsatz von rund 3,4 Mrd. Euro. Das Lübecker Unternehmen ist in mehr als 190 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit mehr als 15.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter www.draeger.com
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