Nächste Woche verschwinden die Brücken am Karlstor

In einer Woche wird der nächste große Schritt beim Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse oben und dem darunter liegenden Autotunnel vollzogen: In der Nacht von Donnerstag (8. April) auf Freitag (9. April) werden die beiden einzelnen Gleishilfsbrücken am Karlstor entfernt. Erneut werden zwei große Autokräne eingesetzt, um die beiden Stahlkonstruktionen, über die derzeit noch die Stadtbahnen und Straßenbahnen entlang der Karlstraße verkehren, von der Baugrube Kriegsstraße zu entfernen. In den Nächten zuvor wird nach Einstellung des Bahnbetriebes in den frühen Morgenstunden des 6. April bereits die Oberleitung über den Gleisen samt Masten und Querverspannungen entfernt, damit sie den Kränen beim Ausheben der Brücken nicht im Wege sind.

Mit den Straßen- und Tiefbauarbeiten zur Herstellung der endgültigen Oberfläche wird parallel zur Fertigstellung des Rohbaus bereits am 12. April auch im Bereich des Karlstors begonnen. Als erstes ist ein kleiner Abschnitt der Karlstraße zwischen Sophienstraße und Kriegsstraße an der Reihe. Dazu wird der auf der Karlstraße von Norden auf die Kriegsstraße zuführende Autoverkehr bereits am 9. April auf die Gleise der Straßenbahn in die Mitte der Kriegsstraße verlegt.

Ist der Rohbau fertig gestellt, entsteht das künftige Gleisdreieck. Östlich vom Karlstor wird später auch die oberirdische Haltestelle gebaut, wo heute der Autoverkehr auf provisorischer Fahrbahn über dem Straßentunnel rollt. Im September folgt dann der nächste große Schritt am Karlstor: Die Bahnen entlang der Karlstraße werden dann wieder fahrplanmäßig verkehren – aber bereits auf ihren neuen, endgültig verlegten Gleisen quer über den Autotunnel fahren.

Abgesehen von den Rohbautätigkeiten am Karlstor hat sich das Geschehen entweder auf die Gestaltung der endgültigen Oberfläche der Kriegsstraße oder in den Autotunnel für dessen Innenausbau verlagert. In dem Abschnitt zwischen Mendelssohnplatz und Ettlinger Tor entstehen aktuell an den äußersten Rändern die endgültigen Gehwege, Radwege und Autofahrbahnen, Parkbuchten, Baumscheiben und alles Weitere, was für die Straße, wie etwa Entwässerung oder Beleuchtung, benötigt wird. Außerdem wurde am Mendelssohnplatz in der Mitte der Kriegsstraße mit dem Bau der neuen Haltestelle „Rüpurrer Tor/ Kriegsstraße“ begonnen.

Da alle diese Arbeiten an der Oberfläche abschnittsweise unter weitestgehender Aufrechterhaltung des Straßenverkehrs erfolgen, stehen am Dienstag (6. April) und am Mittwoch (7. April) in diesem Abschnitt zwei weitere kleinere Verkehrsumlegungen an. Zwischen dem Staatstheater und der Meidinger Straße wird ein weiterer Abschnitt der endgültigen Fahrbahn der Kriegsstraße unter Verkehr genommen.

Im Autotunnel hat nach den Malerarbeiten die Montage von Kabeltrassen an der Decke der Südröhre begonnen. Außerdem werden die Räume des unterirdischen Betriebsgebäudes mit Technik zur Be- und Entlüftung ausgerüstet.

Der Rohbau für die unterirdische Zufahrt in das Parkhaus des Einkaufszentrums am Ettlinger Tor konnte mit der Betonage des letzten Deckelabschnitts am 26. März abgeschlossen werden. Nun haben auch in diesem Abschnitt auf der Nordseite der Kriegsstraße zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße die Arbeiten an der endgültigen Oberfläche, zunächst mit Neu- und Umverlegungen der Ver- und Entsorgungsleitungen, begonnen.  Anschließend muss die spätere Zwischenausfahrtsrampe aus dem Tunnel fertig gestellt werden, bevor die Arbeiten an der endgültigen Oberfläche mit der Herstellung der Fahrbahnen und Gehwege fortgesetzt werden können.

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) nehmen in den nächsten Tagen im Stadtbahn- und Straßenbahntunnel der Kombilösung den Probebetrieb auf. Das bedeutet für die von der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft beauftragten Handwerker, dass grundsätzlich keine Arbeiten mehr im Fahrweg der Bahnen – das sind alle Tunnelabschnitte sowie innerhalb der Haltestellen das Gleisbett und der vordere Teil der Bahnsteige – mehr vorgenommen werden können. Das gilt nicht für notwendige Arbeiten. Diese sind aber in den von den Bahnen genutzten Bereichen weitestgehend abgeschlossen, so dass keine unlösbaren „Konflikte“ zwischen Innenausbau und probeweisem Fahrbetrieb zu erwarten sind.

Zu tun gibt es für die Handwerker dennoch genug: So werden noch kleinere Flächen der  Betonwände in den Treppenaufgängen oder im Bereich der Zwischenebenen aufgeraut, da das Designkonzept der Haltestellen an den Treppen und in den Zwischenebenen rauen Beton und gedeckte Farben vorsieht im Gegensatz zu den Haltestellenebenen, die nahezu weiß verkleidet worden sind.

Ebenfalls an Restflächen gearbeitet wird bei den Terrazzo-Böden: Wegen vorhergehender Arbeiten in diesen Bereichen wird der Boden erst jetzt mit dem Fließestrich ausgestattet.

Eine weitere aktuell laufende Aufgabe ist das Anbringen der Handläufe entlang der Gehtreppen. Sie erhalten auch eine nach unten abstrahlende LED-Beleuchtung, um eine sichere Führung der Fahrgäste zu gewährleisten.

Beim Innenausbau ein durchgehendes Thema sind die Elektriker: Sie sind meistens in den Betriebsräumen unterwegs, um ihre Installationen zu erledigen. Diese wiederum werden aktuell aber auch bis in die kleinsten Details hinein von einem technischen Sachverständigen überprüft und danach abgenommen.

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