Aus für Fakultät Pflegewissenschaft in Vallendar – herber Verlust für die Lehrer*innenbildung

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV) hat die Stilllegung ihrer Fakultät für Pflegewissenschaft aus wirtschaftlichen Gründen angekündigt; ab sofort werden keine Student*innen mehr immatrikuliert. In ihrer kurzen Zeit seit Beginn des Studienbetriebs 2006 hatte sich die einzige universitäre Fakultät für Pflegewissenschaft in Deutschland zu einem profilierten und weithin anerkannten Lehr- und Forschungsstandort etabliert und als eine der wenigen Hochschulen auch ein strukturiertes Promotionsprogramm für den pflegewissenschaftlichen Nachwuchs angeboten.

Die Hochschule in freier Trägerschaft der Pallottiner erhält außer einem geringfügigen Betriebskostenzuschuss keine Landesmittel und muss sich daher über Gesellschafter, Förderer, Studiengebühren etc. selbst finanzieren. Den weiteren Betrieb der pflegewissenschaftlichen Fakultät kann sich der Träger jetzt nach eigenem Bekunden nicht mehr leisten.

Die Abwicklung hat auch unmittelbare Folgen für die Lehrer*innenbildung: Bisher kooperierte die PTHV mit der Universität Koblenz im Studiengang Lehramt Pflege an Berufsbildenden Schulen. Die zentralen Studieninhalte Pflegewissenschaft und Fachdidaktik Pflege wurden in Vallendar angeboten, weitere Fächer in Koblenz. Derzeit studieren noch ca. 90 angehende Lehrer*innen an der PTHV, deren Studienplätze nun bis auf Weiteres ersatzlos wegfallen.

„Die Abwicklung der Lehramtsstudiengänge an der PTH Vallendar ist eine Hiobsbotschaft für die Pflegeschulen und wird den Lehrkräftemangel auch über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus weiter beschleunigen“, so BLGS-Vorsitzender Carsten Drude. „Damit lässt sich die notwendige Erhöhung der Ausbildungskapazitäten nicht bewerkstelligen. Die prekäre Situation ist allerdings nicht einer einzelnen Hochschule anzulasten. Sie ist vielmehr die unausweichliche Folge des seit Jahren anhaltenden Politikversagens in nahezu allen Bundesländern, die nicht willens und in der Lage sind, für auskömmlich finanzierte Studienplätze in angemessener Qualität und Quantität zu sorgen.“

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