Der diesjährige Jahrestag widmet sich dem Themenschwerpunkt „Die Gegenwart der Erinnerung“. Angehörige der nächsten Familiengenerationen, deren Verwandte im April 1945 auf Todesmärschen nach Gardelegen getrieben wurden, und Nachkommen von Veteranen der 102. US-Infanteriedivision, die den Tatort des Massakers am 15. April 1945 entdeckten, haben hierfür digitale Grußbotschaften erstellt. Ihre Video-, Text- und Bildbeiträge berichten, wie die Zeitzeugen das Massaker von Gardelegen damals wahrgenommen und ihre Erinnerungen innerhalb der Familien an die nächsten Generationen weitergegeben haben.
Um diese Grußbotschaften der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, schalten die Mitarbeitenden der Gedenkstätte ab dem 13. April, dem Beginn des Massakers in der Isenschnibber Feldscheune vor 76 Jahren, eine eigens hierfür auf Deutsch und Englisch gestaltete Internetseite frei. Sie ist über die Homepage und über die sozialen Netzwerkseiten der Gedenkstätte Gardelegen auf Facebook, Twitter und Instagram erreichbar. Zudem folgen dort unter den Hashtags #GegenwartDerErinnerung, #PresenceOfMemory und #SachsenAnhaltErinnert täglich bis zum 25. April, dem 76. Jahrestag der Einweihung des auf US-Anordnung errichteten Ehrenfriedhofes für die Ermordeten, weitere biografische Beiträge, die sich der Erinnerung an den Massenmord in der Isenschnibber Feldscheune vor 76 Jahren widmen.
Außerdem ist das Außengelände der Gedenkstätte Gardelegen mit dem Ehrenfriedhof ganztägig zum individuellen Besuch geöffnet. Am Gedenkstein für die Ermordeten und auf den Einzelgräbern können Kränze und Blumen niedergelegt werden. Dabei sind die geltenden Hygiene- und Versammlungsauflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einzuhalten. Stellvertretend für alle, die nicht persönlich nach Gardelegen anreisen können, werden die Mitarbeitenden der Gedenkstätte einen Kranz niederlegen hiervon ein Video auf der Internetseite und den sozialen Netzwerkseiten der Gedenkstätte veröffentlichen.
Das Massaker von Gardelegen an 1016 Häftlingen aus den Konzentrationslagern Mittelbau und Hannover-Stöcken am 13. und 14. April 1945 war eines der größten NS-Todesmarsch- und Endphaseverbrechen kurz vor Kriegsende in Europa. „Die Gedenkstätte Gardelegen zeigt uns, wohin Hass, Rassismus und wilder Fanatismus führen. Sich daran zu erinnern, ist ein moralisches Gebot“, erklärt Stiftungsratsvorsitzender Dr. Gunnar Schellenberger.
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