Überblick fürs gesunde Zuhsuase

Die Mehrheit der Deutschen will in einem wohngesunden Umfeld leben. Für 73 Prozent spielt die Rücksicht auf die eigene Gesundheit und die der Kinder daheim eine große Rolle, ergab eine Umfrage von YouGov für den Großhändler MEGA eG. Aber entsprechende Gesundheits- und Umweltlabel für Baustoffe waren nur jedem Dritten bekannt. Dabei gibt es nicht nur für Lebensmittel oder Technik Gütesiegel hinsichtlich der Qualität, sondern auch für Produkte zum Bauen und Wohnen. Labels wie der EMICODE zeigen Verbrauchern direkt, was umweltgerecht und gesundheitsverträglich ist. Ein Überblick für den Gütesiegel-Dschungel.

Wer Bio-Lebensmittel kauft, achtet unweigerlich auf eine Auszeichnung mit den Bio-Siegeln der EU oder Deutschlands. Geht es um Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, ist das FSC-Gütesiegel des Forest Stewardship Council ein hilfreicher Indikator. Für Bodenbeläge sowie die dazugehörigen Verlegewerkstoffe gibt es ebenso verschiedene Prüf- und Gütesiegel, die als Wegweiser für ein schadstofffreies Wohnen dienen.

In dem Blauen Engel findet sich eines der ältesten von ihnen. Ihn gibt es seit 1978, auf Bodenbelägen und dazugehörigen Baustoffen ist er allerdings erst seit 2003 zu finden. Strengen Kriterien verpflichtet sich dagegen seit bereits über 20 Jahren der EMICODE. Er zertifiziert nachhaltige sowie umwelt- und gesundheitsverträgliche Bauprodukte, genauso wie Verlegewerk- und Dichtstoffe und ist damit breiter angelegt. Mit seinem EC1-Siegel ist er auf über 6.000 Produkten zu finden. Zuvor sichern aber erst unabhängige Fachlabore über regelmäßige unangekündigte Stichprobenkontrollen die Qualität der Klebstoffe, Spachtelmassen, Grundierungen und Co. Verbraucher können somit sicher sein, dass Produkte mit dem EC1-Siegel die höchsten Anforderungen an die Innenraumluft erfüllen.

Zum Zweck der Wohngesundheit vergibt seit mehr als 20 Jahren das Institut für Baubiologie Rosenheim ein IBR-Prüfsiegel an Bodenbeläge. Über 300 internationale Erzeugnisse tragen immerhin das IBR-Siegel, das Produkte und Produktionsverfahren in Hinblick auf ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf die Probe stellt. Die Euroblume der Kommission der Europäischen Gemeinschaften ist seit 1992 ein europäisches Umweltzeichen für Konsumgüter mit besonderer Umweltverträglichkeit und geringer Gesundheitsbelastung. Sie ziert auch Bodenbeläge, vor allem Fliesen, und weitere Baustoffe.

Ausschließlich Teppichbeläge prüft das GuT-Siegel der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichböden auf verschiedene Schadstoffe. Hier spielen auch Produktionsbedingungen und die Recyclingfähigkeit eine Rolle. Textile Bodenbeläge und Naturbaustoffe können seit 2002 zudem das Umweltgütesiegel Natureplus tragen. Dieses Zertifikat will den Verbrauchern bei der Produktwahl im Baubereich helfen, indem es ein standardisiertes, transparentes und kontrolliertes Niveau feststellt.

Wer bei der Produktwahl auf Gütesiegel achtet, kann sich somit eines wohngesunden Zuhauses und unbelasteter Raumluft gewiss sein. Ob es auch unter Teppich, Parkett & Co wohngesund zugeht, verrät vor allem der EMICODE. Informationen gibt es unter www.emicode.com.

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