»Nein, Schiller fehlt mir nicht. Wirklich nicht. Aber er steht am Ursprung des deutschen Theaters als kultureller Institution«, so Laurent Chétouane, der seit 2001 an großen deutschen Bühnen und Häusern inszeniert. Seine Choreografie Sacré Sacre du Printemps wurde im Rahmen der Ruhrtriennale 2012 uraufgeführt, 2016 seine Produktion KHAOS. Christian Holtzhauer, seit 2018 Schauspielintendant und Künstlerischer Leiter der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim, ergänzt: »Fehlt mir Schiller? Nein, denn schließlich hat er ja selbst dafür gesorgt, dass wir ihn nicht vergessen, und uns die ein oder andere harte Nuss hinterlassen, die wir erst noch knacken müssen«. Holtzhauer arbeitete von 2005 bis 2013 als Dramaturg am Schauspiel Stuttgart mit vielen namhaften Regisseuren zusammen und übernahm 2014 die künstlerische Leitung des Kunstfests Weimar. »Schiller fehlt mir nicht«, so Elisabeth Schweeger, »er ist Teil meines Wissens und kulturellen Verständnisses – die Aufklärung ist noch lange nicht beendet.« Schweeger war u.a. von 1993 bis 2001 Künstlerische Leitung des MARSTALL und Chefdramaturgin am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo sie 1999 den Theaterpreis der Landeshauptstadt München erhielt. Von 2001 bis 2009 war sie Intendantin des Schauspiels Frankfurt. Seit September 2014 ist sie Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg.
Fehlt Ihnen/Dir Schiller? Diese Frage stellen wir von 2. Mai bis 14. Juli 2021 sechs Persönlichkeiten aus dem Bereich der Literatur und des Theaters und 18 von ihnen nominierten Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie allen Besucherinnen und Besucher. Ausgangspunkt dafür ist eines der berühmtesten Schiller-Zitate: »Um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.« Schiller schreibt das in den Briefen Über die ästhetische Erziehung des Menschen, die er 1795 (sechs Jahre nach Ausbruch der Französischen Revolution) veröffentlichte. Aber: Wie sehen wir heute die Zusammenhänge zwischen Spielen und Freiheit, Individuum und Demokratie? Wie und warum lesen wir Schiller, wie und wieso führen wir seine dramatischen Texte auf, wie und weshalb schauen wir die Dinge aus seinem Nachlass an, wie und wozu über Schiller sprechen?
Die Abschlussveranstaltung mit Burkhard C. Kosminski, Jagoda Marinić und Kathrin Röggla ist für den 14. Juli geplant. Alle Veranstaltungen sowie die Beiträge der Stipendiatinnen und Stipendiaten werden im virtuellen Ausstellungsraum des Deutschen Literaturarchivs Marbach dokumentiert: www.literatursehen.com
Die Auftakt-Veranstaltung beginnt am Sonntag, 2. Mai, um 11 Uhr.
Zoom-Link zur Veranstaltung:
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Meeting-ID: 925 8679 1844
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Oder telefonische Einwahl nach aktuellem Standort
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+49 69 3807 9883 Deutschland
+49 695 050 2596 Deutschland
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Ortseinwahl suchen: https://zoom.us/u/ac8gl0aWU
Im Nachgang wird ein Gespräch exklusiv für DSG-Mitglieder mit den Podiumsgästen angeboten. Beginn: 12.30 Uhr, Anmeldung: dsg@dla-marbach.de.
›Fehlt Ihnen / Dir Schiller?‹ wird gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Impulsprogramms ›Kunst trotz Abstand‹.
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