Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“: Sensibilisierung der medizinischen Fachkräfte entscheidend

Jährlich sterben rund 75.000 Menschen an einer Sepsis. Nach Angaben der Sepsis-Stiftung sind bis zu 20.000 Todesfälle jährlich vermeidbar, wenn die Symptome einer Sepsis erkannt und rechtzeitig behandelt würden. Auch in Rheinland-Pfalz wären so hunderte Todesfälle im Jahr vermeidbar. Daher haben das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS), die Sepsis Stiftung, die Deutsche Sepsis-Hilfe, der Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald und der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) diesen Februar die Aufklärungskampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ gestartet. Ziel ist es, über die Gefahren der Sepsis (auch „Blutvergiftung“ genannt) aufzuklären sowie die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und auch beim medizinischem Personal bekannter zu machen.

Symptome und Gefahren einer Sepsis-Erkrankung

„Mit unserer gemeinsamen Informations-Initiative wollen wir so viele Menschen wie möglich über das Thema aufklären. Denn die Sepsis entsteht meistens nicht im Krankenhaus, sondern in ganz alltäglichen Lebenssituationen. Deswegen sollte jeder in der Lage sein, die kritischen Zeichen zu erkennen und die entscheidende erste Frage zu stellen: Könnte es Sepsis sein? Diese Frage kann Leben retten“, erklärt Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des APS. Sie ruft dazu auf: „Informieren Sie sich! Und unterstützen Sie die Kampagne, vor allem, indem Sie die Informationen teilen und selbst mitmachen.“

„Sepsis ist ein Notfall, bei dem jede Minute zählt!“ betont auch Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Rheinland-Pfalz. „Bis zu 20.000 vermeidbare Todesfälle jährlich durch Sepsis, mehr als 30 Prozent der Überlebenden werden Pflegefälle. Das sind bedrückend hohe Zahlen, die zeigen, wie dringend etwas getan werden muss. Umso wichtiger ist es, dass jeder die typischen Warnzeichen erkennt.“

„Eine Sepsis beginnt immer mit einer Infektion und ist absolut keine Bagatelle. Hier muss rasch gehandelt werden“, stellt Dr. Günther Matheis, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, klar. Die Warnzeichen wie beispielsweise extremes Schwäche- und Krankheitsgefühl mit Herzrasen, Kurzatmigkeit, Schwitzen und Fieber sollten daher sehr ernst genommen werden. Matheis: „Je früher eine Sepsis erkannt und behandelt werden kann, desto besser sind die Heilungschancen.“

Weitere Informationen zur Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“

Für die Aufklärungskampagne haben APS, Sepsis Stiftung, Sepsis-Hilfe und der Sepsisdialog der Universitätsmedizin Greifswald die Webseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de eingerichtet. Dort sind zahlreiche Informationsmaterialien zur Sepsis, wie die typischen Warnzeichen und die Verhaltensregeln im Notfall, zu finden. Zusätzlich steht dort das Kampagnenlogo, verschiedene Poster, ein Flyer, sowie der Aufklärungsfilm „Sepsis: Gönn dem Tod ne Pause“ kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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