Dr. Sina Fontana, Moderatorin und Vorsitzende der Verfassungskommission im djb:
„Wir sehen die Entscheidungen der Verfassungsgerichte auch als Chance, weil sie uns aufzeigen, wie ein verfassungskonformes Paritätsgesetz aussehen kann. Auch müssen die weiteren rechtlichen Möglichkeiten genutzt werden, um die Hindernisse auf dem Weg zur Parität auszuräumen und eine gleichberechtigte politische Teilhabe von Frauen zu verwirklichen.“
Dr. Cara Röhner, Rechtswissenschaftlerin, prämiert mit dem Marie-Elisabteh-Lüders-Wissenschaftspreis:
„Es gilt, das tradierte Demokratieverständnis zu hinterfragen, denn es ignoriert die über Jahrhunderte etablierte Verdrängung von Frauen aus der politischen Sphäre und die asymmetrische gesellschaftliche Realität. Wir brauchen einen relationalen Demokratiebegriff, der historisch gewachsene Ausschlussmechanismen anerkennt und den Verfassungsauftrag der Gleichberechtigung der Geschlechter miteinbezieht.“
Kerstin Geppert, Rechtswissenschaftlerin und Vertreterin der Jungen Juristinnen: „Parteien, insbesondere die ohne wirksame parteiinterne Frauenförderinstrumente, müssen sich ihres elementaren Einflusses auf politische Teilhabe bewusst werden. Stellen sie kaum Kandidatinnen auf aussichtsreichen Listenplätzen oder in aussichtsreichen Wahlkreisen auf, werden kaum Frauen in die Parlamente einziehen. Fehlen ihnen weibliche Mitglieder, so liegt es in ihrer Verantwortung, für Frauen attraktiver zu werden, aktiv auf Interessierte zuzugehen und sie einzubinden.“
MdB Katja Keul, Rechtspolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion:
"Mit den quotierten Listen in der grünen Partei sind alle sehr zufrieden. Es hat sich gezeigt, dass diese Quotierung zur Entspannung der Konkurrenz zwischen Männern und Frauen beigetragen hat und außerdem diszipliniert es, frühzeitig geeignete Frauen zu finden und zu motivieren, weil es dazu einfach keine Alternative gibt. Und so findet man sie dann auch.“
Ria Schröder, ehemalige Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen:
„Bei Politikern haben viele Menschen ein bestimmtes Bild im Kopf: Ein mittelalter Mann, mit Anzug und Krawatte. Unser Land ist vielfältiger als das und unsere Demokratie lebt davon, dass sich Menschen unabhängig von Herkunft, Alter und Geschlecht beteiligen können. Deswegen ist es Zeit, festgefahrenen Strukturen, verkrusteten Rollenbildern und einem rückständigen Machtverständnis den Kampf anzusagen.“
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