Unser Lebensmittelsystem steht im Mittelpunkt vieler der derzeit größten Herausforderungen. Klima- und Biodiversitätskrise, unfaire Handelsbeziehungen und Lieferketten, unwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für Menschen und Tiere. Gründe, unser Lebensmittel- und Ernährungssystem in diesem Superwahljahr 2021 weit oben auf die Agenda zu setzen, gibt es zu genüge. Denn das bestehende System gefährdet die Gesundheit von Mensch und Planet und entfremdet die Menschen von ihrer elementarsten Lebensgrundlage: dem Essen. Höchste Zeit also für eine neue integrierte Ernährungspolitik. Slow Food und Slow Food Youth Deutschland erklären die Bundestagswahl 2021 daher zu einer #ErnährungsWahl.
Über die nächsten Wochen und Monate wird Slow Food bei einer Reihe von Veranstaltungen Lösungen für die drängendsten Problemen unseres Ernährungssystems diskutieren; konkrete Forderungen für die politisch Verantwortlichen wird der Verein im Vorfeld der Wahl an sie aushändigen. Dies wäre keine Slow-Food-Aktion, wenn sie nicht Genuss und Verantwortung miteinander in Einklang brächte, hochpolitische Themen bekömmlich und schmackhaft machte. Daher bilden den Anfang der Kampagne digitale Koch-Workshops. Der erste von vier Kursen findet am Dienstag, 4. Mai unter dem Titel „Wir essen, was wir säen“ statt.
Mit Saatgut fängt Essen an. Aktuell beherrschen allerdings drei Konzerne 60 Prozent des globalen Saatgutmarktes und entscheiden dadurch, was angebaut wird. Warum ist das hochproblematisch und was bedeutet es konkret für das Essen auf unseren Tellern? Das erklärt u.a. Johanna Eckhardt von No Patents on Seeds. Unter Anleitung von Chef-Alliance-Köchin Katharina Bäcker vom Beet Root aus Frankfurt erleben die Teilnehmenden mit allen Sinnen Saatgutvielfalt auf ihren Tellern. Interessierte erhalten bei ihrer » Anmeldung bis zum 1. Mai die Einkaufsliste, wählen sich am 4. Mai um 17:30 Uhr ein, lassen Kopf und Kochtopf dampfen und schärfen ihre Sinne und Argumente.
Weitere Kochkurse im Rahmen der Kampagne finden statt:
• 18.05. – Make Hum(m)us not climate change (Klimawandel)
• 01.06. – hätte, hätte, faire Kette (Lieferketten)
• 15.06. – Wir essen auf fürs Klima (Lebensmittelverschwendung)
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für verantwortungsvoll arbeitende Erzeuger*innen sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln.
Slow Food Deutschland e. V. wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern mit diversen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen aktiv. Slow-Food-Mitglieder sind Teil einer großen, bunten, internationalen Gemeinschaft, die das Recht jedes Menschen auf gute, saubere und faire Lebensmittel vertritt. www.slowfood.de
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