Aktuelle Zahlen belegen, dass fast jede*r Fünfte in Deutschland in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeitet und dass deutlich mehr als die Hälfte derjenigen, die sich in Kurzarbeit befinden, dies zu 100 Prozent sind. Adolf Bauer stellt fest: „Das zeigt Zweierlei: wir brauchen eine deutliche Anhebung des Mindestlohns auf ein armutsfestes Niveau von zwei Drittel des Medianeinkommens, was derzeit 13€/h entspräche. Dieser muss jährlich angepasst und die Einhaltung umfassend kontrolliert werden. Denn noch immer werden Mindestlohnregelungen und Arbeitnehmer*innen-Recht zu oft umschifft. Kurzfristig brauchen wir ein auf die Dauer der Pandemie begrenztes Mindestkurzarbeitergeld in Höhe von 1.200 Euro. Das würde den Menschen, die vom Lockdown besonders betroffen sind, helfen.“
Der SoVD-Präsident appelliert an die Politik: „Für die geringfügige Beschäftigung und Arbeit in der Gleitzone von Mini- und den sogenannten Midijobs ist die volle Sozialversicherungspflicht einzuführen. Der Missbrauch von befristeter Beschäftigung, Leiharbeit und Werkverträgen muss endlich unterbunden werden. Derartige prekäre Beschäftigungsverhältnisse sollten zugunsten von sozialversicherungspflichtigen Verhältnissen eingegrenzt werden. Am Ende steht eines fest: Nur ein vernünftiger Mindestlohn heute sorgt für eine armutsfeste Rente morgen.“
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