Der Schacht, der in jeder Wohnung geöffnet werden muss, liegt in der Wand hinter den Küchen. „Wir versuchen, die Unannehmlichkeiten für die Mieter so gering wie möglich zu halten. Dreck und Lärm lassen sich leider nicht vermeiden. Wir sind den Mietern deshalb sehr dankbar, dass sie uns bei den Arbeiten so unterstützen“, sagt Maurice Fiedler. Der Architekt aus Erfurt überwacht für das Berliner Planungsbüro „Hütten und Paläste“ die Bauarbeiten in Nordhausen.
15 Tage benötigen die Handwerker pro Strang in einem Hauseingang. Bis August sollen diese Arbeiten innen abgeschlossen sein.
Energiegesamtkonzept wird vorbereitet
Weil mit der klimagerechten Sanierung nicht nur Betriebskosten eingespart, sondern auch ein Energieausgleich zwischen allen drei Häusern im Quartier erreicht werden soll, wird auch das Energiegesamtkonzept umgesetzt. So werden aktuell in dem Wohnblock die alten Fenster aus- und neue Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut. Darüber hinaus werden Keller und Dachboden gedämmt sowie die Fassade erneuert. Das Dach erhält außerdem eine neue Abdichtung und wird für eine Photovoltaikanlage vorbereitet. Die neuen Lüftungsschächte sind bereits für eine neue Wärmerückgewinnungsanlage vorbereitet.
Neue, größere Balkone
Ab September sollen die alten Balkone abgerissen und dann durch größere neue Balkone im kommenden Jahr ersetzt werden. „Die neuen Balkone werden dann über die gesamte Wohnungsbreite gestellt. Sie erhalten auch eine zu öffnende Verglasung, wodurch die Balkone in den Übergangszeiten als Klimapuffer genutzt werden können“, sagt Grüneberg. Die Erdgeschosswohnungen erhalten eine Terrasse mit anschließendem Mietergarten.
Hygienekonzept erarbeitet
Für die SWG ist es das erste Mal, dass ein solches Großprojekt unter Pandemiebedingungen gestemmt werden muss. „Um Handwerker und Mieter zu schützen, wurde vom Nordhäuser Ingenieurbüro Naumann ein Hygienekonzept erstellt“, sagt Grüneberg. So sollen die Handwerker in festen Teams arbeiten und müssen über ihre Firmen regelmäßig auf Corona getestet werden.
WBS 70: Die häufigste Platte der DDR
Der Wohnblock in der Dr.-Robert-Koch-Straße in Nord wurde 1980 gebaut und gehört zur Wohnungsbauserie (WBS) 70. Plattenbauten dieser Serie wurde erstmals 1973 in Neubrandenburg errichtet und zählen mit über 644.900 Wohnungen zu den häufigsten gebauten Wohnblöcken in der DDR.
Insgesamt will die SWG bis 2025 maximal 20 Millionen Euro in das Ossietzky-Quartier investieren. In dieser Summe inbegriffen sind die Sanierung der beiden DDR-Plattenbauten, der Abriss des einstigen Schwesternwohnheims und dessen Ersatzneubau in Holzbauweise wie auch dessen Energieträgerumstellung sowie die Umgestaltung des Innenhofs und des Areals um das Quartier.
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