Unter Beachtung der aktuellen Corona-Regelungen erfolgte zunächst ein Rundgang über das Gartenschaugelände mit geladenen Ehrengästen, darunter Staatsministerin Melanie Huml, dem bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber, Dr. Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau, und Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH und Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern). In seinem Grußwort an die geladenen Gäste lobte Zäh die Anstrengungen aller Beteiligten für den Naturschutz und die nachhaltige Stadtplanung Lindaus. Diese würden auch von der Gartenschau in hervorragender Art und Weise unterstützt. „Bemerkenswert finde ich, dass hier vor Ort die grüne Infrastruktur vor der Wohnbebauung geschaffen wurde. Das ist ein Beleg des hohen Stellenwerts, den Grün in Lindau hat. Die zukünftigen Anwohner dürfen sich jetzt schon auf einen attraktiv gestalteten Freiraum vor ihrer Haustür freuen“, erläuterte der Präsident. Ab 14:00 Uhr wurde anschließend das Gelände für die Öffentlichkeit freigegeben.
In fünf Themengärten stellen vier Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus aus Bayern und Baden-Württemberg ihre Ideen einer modernen Gartengestaltung vor: Der Themengarten „Birkenflüstern“ entstand in Zusammenarbeit der Firmen Herrhammer – Gärtner von Eden aus Heimenkirch und bs LandschaftsArchitekten aus Lindenberg im Allgäu. Hier taucht der Gartenschaubesucher in die Ruhe und Abgeschiedenheit des Waldes ein. Er durchwandert einen Laubengang aus verwitterten Holzrahmen und hört das Rascheln der Blätter und Vogelgezwitscher. Begleitet ist der Weg von einer waldtypischen Bepflanzung.
Der Bau des Themengartens „Biodiversität im Garten“ erfolgte durch den Fachbetrieb Garten- und Landschaftsbau Weißmüller aus Berg bei Neumarkt i. d. OPf. in Zusammenarbeit mit dem VGL Bayern. Bei der Planung wurden zwei Gestaltungsansätze verfolgt: Ein rund konzipierter Bereich spricht den Naturliebhaber an, der klassisch angelegte Teil eher den ordnungsliebenden Gartenbesitzer. Die Anlage wird außerdem vom VGL Bayern für die Nachwuchswerbung rund um den Ausbildungsberuf „Gärtner/in – Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“, kurz „Landschaftsgärtner/in“ verwendet.
Die Firma Garten- und Landschaftsbau Lehmann, aus Sigmarszell-Bösenreutin, lädt in den „Garten der Illusionen“ ein. Hier steht das Thema Reihenhausgarten im Fokus, welches infolge der Verdichtung von Bauland immer mehr an Bedeutung gewinnt. Beim Betreten des Themengartens eröffnet sich den Besuchern der Eindruck einer optischen Täuschung. Spiegelwände lassen den Kleingarten flächenmäßig größer wirken als er tatsächlich ist.
Die Firma Form & Pflanze aus Reichenhofen bei Leutkirch im Allgäu beteiligt sich mit gleich zwei Themengärten. Der „Zoomgarten“ zeigt die abstrahierte Bodenseelandschaft in Miniaturformat. Der See im Zentrum des Gartens sowie die Zu- und Abflüsse sind durch Pflanzflächen gekennzeichnet. Die Topografie des Umlandes ist gespiegelt: Höhen werden zu Tiefen und Tiefen zu Höhen. Dagegen wurde der Themengarten „Feng Shui am See: Im Reich der fünf himmlischen Tiere“ entsprechend den fernöstlichen Lehren des harmonischen Miteinanders von Mensch und Natur modelliert.
Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) ist der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband für die Branche Garten- und Landschaftsbau in Bayern. Der Branchenumsatz betrug 1,295 Milliarden Euro in 2020. Die Mitgliedschaft für gewerbliche Unternehmen erfolgt auf freiwilliger Basis und erfordert einen Fachkundenachweis sowie die Erbringung von Qualitätsnachweisen. Arbeitsschwerpunkte des VGL Bayern sind Rechts- und Fachberatung, Förderung der Ausbildung, Presse-/Öffentlichkeitsarbeit sowie die Vertretung der Arbeitgeberinteressen in Wirtschaft und Politik.
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