Südzucker verbessert operatives Ergebnis im Geschäftsjahr 2020/21

Südzucker hatte am 24. März 2021 bereits die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020/21 (1. März 2020 bis 28. Februar 2021) veröffentlicht. Mit der heutigen Veröffentlichung des Geschäftsberichts folgen nun die endgültigen Angaben. Demnach lag der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2020/21 mit 6.679 (Vorjahr: 6.671) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Während der Umsatz in den Segmenten CropEnergies und Frucht moderat beziehungsweise leicht zurückging und im Segment Zucker auf Vorjahresniveau lag, stieg er im Segment Spezialitäten leicht an.

Das Konzern-EBITDA erhöhte sich deutlich um 119 Millionen Euro auf 597 (Vorjahr: 478) Millionen Euro. Das operative Konzernergebnis stieg insbesondere durch die Ergebnisverbesserung im Segment Zucker deutlich auf 236 (Vorjahr: 116) Millionen Euro. Das operative Ergebnis zeigt damit zwar eine deutliche Verbesserung, bleibt aber hinter den ursprünglichen Erwartungen vom Frühjahr 2020 zurück. Der Geschäftsverlauf war in den Segmenten zudem sehr unterschiedlich, aber insgesamt durch die Folgen der Corona-Pandemie negativ, wenn auch nicht kritisch beeinträchtigt. Ein moderater Rückgang des operativen Ergebnisses im Segment Frucht wurde durch die leichten Ergebnisverbesserungen in den Segmenten Spezialitäten und CropEnergies mehr als ausgeglichen.

Der Cashflow im Konzern konnte deutlich auf 475 (Vorjahr: 372) Millionen Euro gesteigert werden. Der Return on Capital Employed (ROCE) erreichte 3,8 (Vorjahr: 1,8) Prozent bei einem deutlichen Anstieg des operativen Konzernergebnisses und einem geringfügigen Rückgang des Capital Employed auf 6,2 (Vorjahr: 6,4) Milliarden Euro.

Dividendenvorschlag 0,20 Euro je Aktie

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2020/21 eine unveränderte Dividende von 0,20 Euro je Aktie vor. Die Hauptversammlung soll am 15. Juli 2021 wiederum in virtueller Form stattfinden.

Segment Zucker mit deutlicher Ergebnisverbesserung
Der Umsatz im Segment Zucker lag mit 2.252 (Vorjahr: 2.258) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei stand gestiegenen Zuckererlösen eine deutlich geringere Absatzmenge gegenüber. Der Absatzrückgang geht einerseits auf die geringere Zuckererzeugung in den Kampagnen 2019 und 2020 zurück. 2019 war die Zuckererzeugung anbau- und ertragsbedingt gesunken, 2020 ging die Zuckererzeugung vor dem Hintergrund der nach der Kampagne 2019 erfolgten Werksstilllegungen bei wiederum schwachen Rübenerträgen nochmals zurück. Andererseits war der Rückgang der Nachfrage der zuckerverarbeitenden Industrie infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich höher als die kurzfristig positiven Impulse aus Hamsterkäufen im Einzelhandel zu Beginn des Geschäftsjahres.

Der operative Verlust konnte deutlich auf -121 (Vorjahr: -236) Millionen Euro reduziert werden. Die Verbesserung wird maßgeblich getragen von den höheren Zuckererlösen infolge der Preiserhöhungen jeweils zu Beginn der Zuckerwirtschaftsjahre 2019/20 und 2020/21. Diese überkompensieren die geringere Absatzmenge, gestiegene Produktionskosten und eine geringere Kapazitätsauslastung infolge der rückläufigen Anbaufläche und unterdurchschnittlicher Rübenerträge in der Kampagne 2020.

Verarbeitungskampagne und Zuckerproduktion 2020
Das Anbaujahr 2020 war in der Südzucker-Gruppe infolge der Stilllegung von vier Zuckerfabriken nach der Kampagne 2019 durch einen Rückgang der Anbaufläche um 12,3 Prozent auf 343.000 (Vorjahr: 391.000) Hektar gekennzeichnet. In Österreich und Polen mussten aufgrund von Frühjahrstrockenheit, Frost, Winderosion und der Rübenderbrüssler knapp 10.000 Hektar mit anderen Kulturen neu bestellt werden. Die Rübenerträge je Hektar waren insgesamt trockenheits-, schädlings- und krankheitsbedingt im dritten Jahr in Folge unterdurchschnittlich, die Zuckererzeugung ist auf 3,7 (Vorjahr: 4,5) Millionen Tonnen gesunken. Auch die Menge des in den Werken Rain und Tulln erzeugten Biozuckers ging aufgrund der geringeren Anbaufläche zurück. Die Menge an Futtermittel und Melasse blieb mit 1,3 (Vorjahr: 1,3) Millionen Tonnen auf Vorjahresniveau.

Segment Spezialitäten setzt erfolgreiche Entwicklung fort
Der Umsatz im Segment Spezialitäten lag mit 2.487 (Vorjahr: 2.409) Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau. Dieser Anstieg wurde insbesondere durch die erfreuliche Absatzentwicklung bei Tiefkühlpizzen sowie die im Verlauf des Vorjahres in Betrieb genommenen Kapazitätserweiterungen im Bereich Stärke unterstützt.

Das Segment konnte die erfolgreiche Entwicklung trotz der Corona-Pandemie insgesamt fortsetzen und mit einem operativen Ergebnis von 197 (Vorjahr: 190) Millionen Euro ein Rekordergebnis erzielen und damit den wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten. Die Division BENEO hat von dem Verbrauchertrend zu gesunden Nahrungsmitteln profitiert. Freiberger ist es gelungen, dank der gestiegenen Nachfrage nach Pizza zu wachsen, wohingegen sich bei anderen Produktgruppen wie Portionsartikeln deutliche Belastungen aus den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ergaben.

Segment CropEnergies mit Rekordergebnis
Im Segment CropEnergies ging der Umsatz – den insgesamt rückläufigen Absatzmengen folgend – moderat auf 774 (Vorjahr: 819) Millionen Euro zurück. Das Segment stand im vergangenen Geschäftsjahr vor besonderen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Die Auslastung der Produktionskapazität konnte im Verlauf des Geschäftsjahres den stark schwankenden Absatzbedingungen infolge der Mobilitätseinschränkungen erfolgreich angepasst werden. Die sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Neutralalkohol für Desinfektionsmittel konnte CropEnergies immer bedienen. Ungeachtet des herausfordernden Marktumfelds erwirtschaftete CropEnergies mit einem operativen Ergebnis von 107 (Vorjahr: 104) Millionen Euro das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte.

Segment Frucht mit moderatem Ergebnisrückgang
Der Umsatz im Segment Frucht lag mit 1.166 (Vorjahr: 1.185) Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau. Die Umsätze bei Fruchtzubereitungen entwickelten sich absatzbedingt leicht rückläufig, dagegen blieben die Umsätze mit Fruchtsaftkonzentraten infolge erntebedingt höherer Erlöse trotz geringerer Absatzvolumina stabil.

Das operative Ergebnis reduzierte sich moderat auf 53 (Vorjahr: 58) Millionen Euro. Dabei enttäuschte die Division Fruchtsaftkonzentrate mit einer nochmals verschlechterten Margen- und Absatzsituation. Die Division Fruchtzubereitungen übertraf zwar das Vorjahresergebnis, dennoch wird auch hier eine deutlichere Margenverbesserung angestrebt.

Konzernprognose 2021/22
Die heute erstmals veröffentlichte Prognose steht unter dem Vorbehalt der noch nicht absehbaren wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie der Dauer der temporären Ausnahmesituation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Im Konzern wird für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatz von 7,0 bis 7,2 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro erwartet. Dabei wird im Segment Zucker mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet. Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite zwischen 800 und 850 Millionen Euro gesehen. In den Segmenten Spezialitäten und Frucht wird von einem moderaten Umsatzanstieg ausgegangen.

Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite zwischen 300 und 400 (Vorjahr: 236) Millionen Euro gesehen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 0 und 100 Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten wird von einem operativen Ergebnis moderat unter dem starken Vorjahresniveau ausgegangen. Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite zwischen 50 und 80 Millionen Euro erwartet. Im Segment Frucht wird mit einer moderaten Ergebnissteigerung gerechnet. Es wird von einem Capital Employed auf Vorjahresniveau ausgegangen. Auf Basis der genannten operativen Ergebnisverbesserung wird mit einem deutlichen Anstieg des ROCE (Vorjahr: 3,8 Prozent) gerechnet.

Group Strategy 2026 PLUS – Get the Power of Plants
„Get the Power of Plants“ – durch die Entwicklung von einem großtechnischen Verarbeiter von Agrarrohstoffen hin zu einem führenden Partner für pflanzenbasierte Lösungen für eine lebenswerte, gesunde und nachhaltige Welt erweitert und stärkt die Südzucker-Gruppe mit ihren Mitarbeitern ihre Position als führender integrierter Konzern zur Entwicklung, Produktion und Bereitstellung pflanzenbasierter Lösungen – für Ernährung, Energie und darüber hinaus! Aufbauend auf den Stärken der diversifizierten Unternehmensgruppe sowie dem Know-how und den Erfahrungen der Mitarbeiter wurde Group Strategy 2026 PLUS entwickelt. Damit hat sich die Südzucker-Gruppe ehrgeizige Ziele gesetzt und einen zukunftsweisenden Veränderungsprozess eingeleitet. Die Ausrichtung der Strategie unterstreicht ein zukunftsgerichtetes, langfristig angelegtes Denken und Handeln mit dem Ziel eines profitablen Wachstums.

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