Das Agrarsystem der Zukunft

ine zentrale Herausforderung unserer Zeit ist die Versorgung der wachsenden Bevölkerung mit Agrarprodukten. Besonders in urbanen Räumen sind neuartige Agrarsysteme gefragt, um dem Trend zu nachhaltigen, lokalen und qualitativ hochwertigen Produkten nachzukommen. SUSKULT ist ein Vorreiter auf diesem Gebiet. Das Besondere an dem Projekt: Die benötigten Ressourcen für die lokale Agrarproduktion kommen aus einer Kläranlage. Doch wie funktioniert das System? Wie groß ist das Potenzial? Antworten liefert der neue Podcast »Aufn Käffken zur …«.

Expertinnen und Experten sind einer Meinung: Die Agrarwirtschaft muss effizienter und nachhaltiger gestaltet werden. Neben der Ertragsteigerung haben aktuelle Forschungsprojekte daher vermehrt den hohen Energieaufwand bei der Düngemittelproduktion sowie die Verschmutzung von Gewässern und Böden durch Phosphor und Stickstoff im Blick. Insbesondere für Städte und Metropolregionen wie das Ruhrgebiet bedarf es neuer innovativer Konzepte und Verfahren, um diese großen agrarwirtschaftlichen Aufgaben zu lösen.

Kläranlagen als Ressourcenlieferant

Das BMBF-Verbundprojekt SUSKULT vereint Partner mit unterschiedlichen Schwerpunkten und der gemeinsamen Vision eines zukunftsfähigen Agrarsystems. Dabei setzt das Projektkonsortium auf bereits bestehende Strukturen und entwickelt Kläranlagen als Ressourcenlieferant zu sogenannten NEWtrient®-Centern weiter. »Für Pflanzenkultivierung sind im Wesentlichen die Komponenten Nährstoffe (Dünger), CO2, Wärme und Wasser notwendig. All diese Ressourcen sind auf Kläranlagen zu finden«, erklärt Volkmar Keuter, Leiter der Abteilung Umwelt und Ressourcennutzung am Fraunhofer UMSICHT und Koordinator von SUSKULT. »So nutzen wir nachhaltig Ressourcen im Sinne der Kreislaufführung. Und da zudem direkt vor Ort produziert wird, entfallen lange Transportwege.«

Neben der Weiterentwicklung der Kläranlagen zu NEWtrient®-Centern und den entsprechenden Aufbereitungstechniken arbeitet das SUSKULT-Team parallel an einer angepassten Nahrungsmittelproduktion in geschlossenen hydroponischen Kultursystemen. Eine intelligente Prozesssteuerung soll dafür sorgen, dass die Produktion an Schwankungen in Menge und Konzentration im Abwassersystem angepasst wird. Aber nicht nur die technischen Ziele stehen im Fokus. Bereits jetzt werden die normativen Grundlagen erarbeitet und möglichst viele Stakeholder in den Entwicklungsprozess eingebunden. Steht die Basis für das neue Agrarsystem, wird in einem nächsten Schritt eine Demonstrationsanlage auf dem Gelände des Klärwerks Emschermündung in Betrieb genommen. Die Anlage soll die Voraussetzungen für eine nachhaltige Transformation im Ruhrgebiet schaffen und als Modell für weitere Vorhaben dienen.

Podcast: Aufn Käffken zur …

Wie das Konzept im Detail umgesetzt wird und was das Ganze für Auswirkungen auf die zukünftige Versorgungssituation hat, darüber sprechen die Köpfe hinter SUSKULT im neuen Podcast »Aufn Käffken zur …«. »Wir nutzen das Format, um die interessierte Öffentlichkeit über das Projekt und die vielen Teilaspekte der SUSKULT-Vision zu informieren und um aufzuzeigen, wie daraus ein nachhaltiges Agrarsystem erwächst«, so Volkmar Keuter. Los geht es am 21. Mai mit einem allgemeinen Überblick, bevor eine Woche später, am 28. Mai, Stefan Kwetkat von der PACELUM GmbH als erster Gesprächspartner auf das Thema Licht als Rohstoffquelle für Pflanzen eingeht. Der Podcast erscheint von da an 14-tägig.

Förderhinweis

Das Projekt »SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen« (FKZ 031B0728) wird im Rahmen der Fördermaßnahme »Agrarsysteme der Zukunft« im Rahmen der »Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030« der Bundesregierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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