Fehmarnbelt: Regionale Handwerksbetriebe nicht ausschließen, sondern rechtzeitig einbinden

Das Handwerk in Schleswig-Holstein freut sich darauf, am Bau des Fehmarnbelt-Tunnels mitzuwirken. Zur heute im Landtag geführten Diskussion sagt Thorsten Freiberg, Präsident von Handwerk Schleswig-Holstein e.V.: „Wir stehen mit unseren starken lokalen Betrieben bereit und hoffen sehr, dass diese eingebunden werden und nicht durch Ausschreibungshürden vor die Tür gesetzt werden.“ Wenn durch dieses Megaprojekt Aufträge vergeben und Arbeitsplätze besetzt werden, „sollte auch unsere handwerklich geprägte mittelständische Bauwirtschaft im Norden davon profitieren“, so Freiberg. Dies könne ein wesentlicher Faktor sein, wirtschaftliche Folgen der Corona-Pandemie abzumildern oder aus anderen Gründen sinkende Auftragsvolumen abzufedern.

Gerade in den Bereichen Elektro, Sanitär, Heizung, Klima, Abwasser, Licht und Brandschutz gibt es laut Freiberg große Chancen, sich am Bau zu beteiligen. Allein im Ausbaubereich des Tunnels werde ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag zu verbauen sein.

Freiberg: „Wir sind überzeugt, dass der Tunnel die Wirtschaft auf beiden Seiten des Fehmarnbelts ankurbeln wird. Das ist in Zeiten von Corona und angesichts fehlender langfristiger Investitionssicherheiten von Seiten des Staates ein immens wichtiges Projekt, um neben den hinlänglich diskutierten Vorteilen eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes auch Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates zu schaffen.“

Das schleswig-holsteinische Handwerk habe in der Vergangenheit schon oft seine Stärke und Leistungsfähigkeit – auch über Ländergrenzen hinweg – bewiesen und sich als verlässlicher und professioneller Partner gezeigt. „Unsere Betriebe können das. Jetzt muss man sie nur noch mit ins Boot holen. Im übrigen gilt auch hier: Je früher, desto besser, denn wir wünschen uns sehr, dass die Planungen zur Ausführung passen, praktische Aspekte schon früh berücksichtigt werden und wir kein Stuttgart21 oder BER der Ostsee erleben“, fordert Freiberg.

Es bestehe nun seit November 2020 Baurecht. Wenn das Projekt gelinge, sei die Chance groß, Schleswig-Holstein entlang der Verkehrsachse zwischen Fehmarn und Hamburg weiterzuentwickeln und Wachstumsräume zu schaffen. Freiberg: „Hier wünschen wir uns vom Land ein kluges Mitdenken, ausgeklügelte Konzepte und vor allem zügige Genehmigungsverfahren bei der wirtschaftlichen Entwicklung der Hinterlandanbindung.“

 

Über Handwerk Schleswig-Holstein e.V

Handwerk Schleswig-Holstein – Vereinigung der Fachverbände und Kreishandwerkerschaften vertritt als Unternehmens- und Arbeitgeberverband die Interessen des freiwillig organisierten Handwerks in Schleswig-Holstein. Mitglieder sind 26 Fachverbände und Landesinnungen vom Baugewerbe bis zur Zahntechnikerinnung sowie zwölf Kreishandwerkerschaften als regionale Organisationen des Handwerks und Geschäftsführungen der Innungen. Die Vereinigung repräsentiert damit rund 8000 Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein.

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