Universitätsklinikum baut Gefäßmedizin aus

In einem neu eingerichteten Interdisziplinären Gefäßzentrum (IGZ) bündelt das Universitätsklinikum Mannheim ab sofort die Kompetenzen für Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen. Leiter des neuen Gefäßzentrums ist der renommierte Angiologe, Kardiologe und Phlebologe Dr. med. Klaus Amendt.

Das Interdisziplinäre Gefäßzentrum (IGZ) diagnostiziert und behandelt alle Arten von arteriellen, venösen und lymphatischen Gefäßerkrankungen. „Wir können für jede individuelle Gefäßerkrankung eines Patienten Fachexperten aus verschiedenen medizinischen Disziplinen zu Rate ziehen“, erläutert Dr. Amendt seinen interdisziplinären Ansatz. „Diese enge Zusammenarbeit unserer Spezialisten ermöglicht eine präzise Diagnose und individuell optimierte Behandlung häufiger, aber auch sehr seltener Gefäßerkrankungen gleichermaßen.“

„Im IGZ bündeln wir die Expertise unserer Angiologie unter der Leitung von Dr. med. Martin Sigl und unserer Gefäßchirurgie unter Leitung von Professor Dr. med. Michael Keese und bauen diese Schwerpunkte gezielt weiter aus“, berichtet Professor Dr. med. Hans-Jürgen Hennes, Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer des Universitätsklinikums. „Dr. Amendt bringt als Leiter des neuen Zentrums eine überregional akzeptierte Expertise und rund 30 Jahre Erfahrung in der Behandlung von Gefäßerkrankungen ein.“

„Das Interdisziplinäre Gefäßzentrum kann in enger Kooperation mit den Kliniken der UMM modernste Geräte für seine Diagnose und Therapien nutzen“, betont Freddy Bergmann, Geschäftsführer des Universitätsklinikums. Das IGZ verfügt z. B. über Farbdoppler-Ultraschallgeräte der neuesten Generation, mit denen die Durchblutung von Arterien und Venen hoch präzise dargestellt werden kann. Für die weitere bildgebende Diagnostik, z. B. mit Computer- oder Magnetresonanztomografie stehen die umfangreichen Möglichkeiten der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin der UMM bereit. So können sowohl Angiologen wie auch Radiologen komplexe Kathetereingriffe durchführen. Offene operative Eingriffe und minimal invasive, perkutane Stentprothesen-Implantationen an der Bauchaorta (EVAR) und der Brustaorta (TEVAR) werden in Zusammenarbeit mit der Gefäßchirurgischen Abteilung und der Radiologie durchgeführt.

„Auf dieser hervorragenden Basis will ich am Universitätsklinikum Mannheim gemeinsam mit den Kollegen aus den Kliniken und Instituten eine Gefäßmedizin auf höchstem Niveau für die Bürger der Metropolregion Rhein-Neckar und darüber hinaus etablieren“, fasst Dr. Amendt seine Ziele zusammen. „Dabei werden wir auch eng mit dem European Center for Angioscience (ECAS) der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg kooperieren, das auf dem Gebiet der vaskulären Biologie und Medizin hervorragende Forschungsarbeit leistet.“

Dr. Klaus Amendt ist vom Diakonissenkrankenhaus Mannheim ans Universitätsklinikum gewechselt. Dort hatte er seit 2001 die Medizinische Klinik I für Innere Medizin, Angiologie, Kardiologie und Diabetesfolgeerkrankungen geleitet.

Hintergrund: Gefäßerkrankungen

Eine der häufigsten Gefäßerkrankungen ist die sogenannte „Schaufensterkrankheit“ (Periphere arterielle Verschlusskrankheit), an der rund 4,5 Millionen Deutsche leiden. Sie entsteht durch eine Verengung der Arterien, die die Beinmuskeln versorgen, und kann bis zur Amputation des Beins führen. Das IGZ diagnostiziert und behandelt auch Erweiterungen der großen Schlagadern (Aneurysmen), venöse Durchblutungsstörungen (z. B. Tiefe Beinvenen- und Armvenenthrombosen – TVT) sowie selten auftretende Gefäßentzündungen (Vaskulitis) oder Gefäßanomalien. Auch Patienten mit Dialyse-Shunts oder chronischen Wunden (z. B. Diabetischer Fuß oder das postthrombotische Syndrom) werden am Interdisziplinären Gefäßzentrum individuell betreut.

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