Zotteliger Blickfang: Zwei Moschusochsen im Kölner Zoo geboren

Doppelter Nachwuchs bei den Moschusochsen, jedoch keine Zwillingsgeburt. Denn das erste männliche Moschusochsen-Jungtier ist am 12.05.2021 geboren und ist nach 2 Jahren nun das 3. Kalb von Mutter „Lya“. Direkt am nächsten Tag wurde dann auch das zweite, ebenfalls männliche, Jungtier geboren. Die Mutter „Lotte“ ist erst 4 Jahre alt und wurde ebenso wie „Lya“ bereits im Kölner Zoo geboren. Der Vater der beiden zotteligen Neuzugänge ist „Odin“, der seit Mai 2019 im Kölner Zoo lebt. Namen haben die beiden Jungtiere noch nicht.

Mit den Jungtieren leben momentan 6 Tiere in der Gruppe der Moschusochsen. In den ersten Tagen waren „Odin“ und „Alina“, das letzte Jungtier von „Lya“, zwar noch von den Müttern getrennt, doch seit einigen Tagen ist die Gruppe wieder zusammen auf der Anlage zu sehen.

Moschusochsen sind Paarhufer. Sie sehen zwar aus wie Rinder, ihre tatsächliche Verwandtschaft ist trotz verschiedener Forschungsarbeiten aber immer noch unklar. Die wissenschaftliche Bezeichnung „Ovibos“ bedeutet so viel wie „Schafochse“. Der namensgebende Moschusgeruch lässt sich lediglich in der Brunstzeit im Hochsommer wahrnehmen, wenn die Bullen mit dem Urin eine nach Moschus riechende Substanz ausscheiden.

Das ist die Zeit, zu der sie im natürlichen Lebensraum, den niederschlagsarmen Tundren der Arktis, ihre beeindruckenden Kämpfe um die in Herden lebenden kleineren Weibchen austragen. Dabei galoppieren die Männchen frontal aufeinander zu und prallen mit der Stirnpartie heftig zusammen. Die Widersacher stechen einander außerdem in die Seiten, womit sie sich gelegentlich sogar tödlich verletzen. Verlierer verlassen in der Regel die Herde und leben einzelgängerisch oder schließen sich mit anderen männlichen Tieren zusammen.

Um den arktischen Winter zu überstehen, müssen Moschusochsen während des in der Tundra sehr kurzen Sommers eine ausreichende Fettschicht anlegen. Ihre Nahrung besteht dann aus nährstoffreichen Kräutern, den Blättern der Zwergweiden und jungen Gräsern. Im Winter suchen sie Gebiete mit geringer Schneedecke auf, unter der sie das verbliebene Gras hervorkratzen können. Ist der Boden vereist, weil zu Beginn des Winters der Niederschlag als Regen gefallen ist, ist dieses Winterfutter nicht mehr verfügbar und die Überlebenschancen sind deutlich reduziert.

Das dichte, lange Fell mit der sehr feinen Unterwolle reduziert Wärmeverluste unter kalten und trockenen Bedingungen sehr wirkungsvoll. Allerdings schützt es nicht gegen Nässe.

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