Verblüffend direkt die Formulierung einer Katastrophe. „Die New York Opera ist tot“ stellvertretend für alles, was nicht mehr geht, malt Santo mit dem Produzenten Frago das gegenwärtige Desaster aus und persifliert mit markiger bis flehender Stimme „Ich will einfach wieder Cha Cha“ den einsichtsresistenten Freizeitmenschen. Ganz anders „when world is switched on standby“.
Mit einer weiteren, starken Metapher ruft der Song nach allem was war und nicht mehr ist – so schwellt die Hoffnung endlos auf und ab; „When the hope is fading endless – where ever where you are“ oder frei nach Kafka – gibt es kein Entkommen.
Auch ist die Welt im Song „world is bleeding“ immer noch im langen Schatten der Exxon Valdez-Katastrophe (1989) gespiegelt. Die Welt immer noch oder immer wieder am Bluten – die „Wolken verwundet“ und „die Meere am Weinen“. Erschreckend die Ignoranz gegenüber den berechtigten Anliegen der fridays for future generation. Von skurril dystopisch „when yesterday never come again“ bis wunderbar bizarr „dark day of my winter“– in Erwartung auf eine bessere Zukunft, eine Zukunft wieder prall gefüllt mit Ereignissen, Begegnungen und erlebter Liebe.
Die 12 Balladen meist rockig experimentell.
Ab 28. Mai 2021 auf Spotify etc.
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