Seltene Tierart neu im Zoo Basel zu sehen

Ein männliches Rotschulter-Rüsselhündchen ist im Haus Tembea eingezogen, in dem auch die Elefanten zu Hause sind. Ausser dem Zoo Basel halten weltweit nur zwölf weitere Zoos diese ungewöhnliche Tierart.

Der Zoo Basel ist um ein kurioses Tier reicher: Das im November 2020 geborene Rüsselhündchen hat einen langen schmalen Körper, der an eine Antilope erinnert, einen langen rattenähnlichen Schwanz und eine lange rüsselförmige Nase. Rüsselhündchen werden nur selten in Zoos gehalten, umso grösser ist die Freude, dass das junge Männchen aus dem Zoo Rotterdam in den Zoo Basel umziehen durfte.

Rüsselhündchen sind eher scheu. Daher ist die Scheibe des Terrariums aktuell noch teilweise mit Papier abgedeckt. So kann sich das Tier langsam an sein neues Zuhause gewöhnen. Der Menüplan des Rüsselhündchens besteht im Zoo Basel aus Regenwürmern, Heuschrecken, Grillen und anderen Insekten. Die Insekten werden im Zoo Basel eigens zur Fütterung der Tiere gezüchtet.

Praktische Nase

Rüsselhündchen sind auch in der Natur selten. Die Art ist in kleinen Gebieten im Osten Afrikas heimisch. Das Rüsselhündchen lebt dort in dichten Waldgebieten in Kenia und Tansania in Küstenregionen, sowie in Bergwäldern des Festlands und den vorgelagerten Inseln Sansibar und Mafia. Dort ernährt es sich von Insekten und anderen kleinen Wirbellosen. Mit der langen, beweglichen Schnauze durchwühlt es das Laub nach Leckerbissen. Mit Krallen der Vorderpfoten buddelt es in der Erde und sucht nach Insekten, welche es mit seiner langen Zunge aufnimmt.

Lockere Beziehungen

Die tagaktiven Rüsselhündchen ruhen nachts am Boden in selbstgebauten Nestern aus Laub. Da sie auch tagsüber immer wieder inaktive Phasen haben, suchen sie diese Nester manchmal auch tagsüber auf. Sie sind stark territorial und markieren die Reviergrenze regelmässig mit einem Sekret aus einer Drüse im Afterbereich. Dementsprechend sind sie meist als Einzelgänger unterwegs. Es kommt vor, dass zwei Territorien überlappen, wobei sich monogame Pärchen bilden können. Ihr Kontakt kann jedoch recht locker sein und gemeinsam trifft man sie hauptsächlich zur Paarungszeit an.

Rüsselhündchen sind nicht gefährdet, aber relativ schwierig im natürlichen Lebensraum anzutreffen. Nur ein paar Dutzend Tiere leben auf einem Quadratkilometer. Durch die Rodung von Wäldern für städtebauliche oder landwirtschaftliche Zwecke wird der Lebensraum der Rüsselhündchen immer stärker zerstückelt, was zu einem Rückgang der Population in der Natur führt.

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