Die Meisterausbildung könne in einzelnen Gewerken mittlerweile mehr als 10.000 Euro kosten, sagte Langner. Das Meister-Bafög sei leider nach wie vor nicht auskömmlich gestaltet. Deshalb solle das Meisterstipendium des Vereins zur Förderung des Schleswig-Holsteinischen Handwerks diese Lücke schließen und zeigen, dass noch viel zu tun sei.
„Ich bin stolz, dass hier junge Handwerker dabei sind, die lange Familientraditionen fortführen wollen und die sich zudem auch ehrenamtlich für unsere Gesellschaft engagieren. Mit dem Meisterstipendium würdigen wir auch dies“, sagte Langner. Ausgezeichnet würden auf diesem Wege zukünftige Unternehmer, die in der Region die Wirtschaft stärken und vielen Menschen einen sicheren und zukunftsfesten Arbeitsplatz bieten könnten.
Für den Schleswig-Holsteinischen Landtag gratulierte Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré den jungen Handwerkern. Sie richtete ihre Worte direkt an die jungen Gesellen: „Dass Sie in dieser anstrengenden und fordernden Zeit an Ihren persönlichen Zielen festgehalten haben und nun, nach der bereits anspruchsvollen Gesellenprüfung, den nächsten großen Schritt wagen, ist außerordentlich.“ Sie alle stünden für die hohe Qualität unserer Handwerksausbildung und für eine mutige und kreative Generation, die dem Handwerk in naher Zukunft ihren eigenen Stempel aufdrücken werde. Dem Förderverein dankte sie ausdrücklich für dessen Einsatz: „Ihr Engagement ermöglicht die Vergabe der Meisterstipendien und trägt damit ein gutes Stück dazu bei, dass dem Handwerk in Schleswig-Holstein die kreativen Köpfe nicht ausgehen!“
Persönliches zu den Stipendiaten
Niklas Bunge: Maler und Lackierer
Ausbildungsbetrieb: Malerbetrieb Ernst & Jan Bunge (Bad Segeberg)
Niklas Bunge hat die Gesellenprüfung 2020 im Maler- und Lackiererhandwerk mit „gut“ abgeschlossen und damit den 1. Platz der Maler- und Lackierer-Innung Segeberg erreicht. Er nimmt ab August seine Ausbildung an der Fachschule Farbtechnik auf mit dem Berufsziel Malermeister. Er hat sich für das Meisterstipendium beworben, weil er den Betrieb von seinen Eltern übernehmen will, der 125 Jahren besteht und als echtes Segeberger Traditionsunternehmen bezeichnet werden kann.
Philipp Habermann: Fleischer
Ausbildungsbetrieb: Fleischerei Hans Habermann und Sohn oHG (Preetz)
Philipp Habermann hat die Gesellenprüfung 2020 im Fleischerhandwerk mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen. Er hat bei der Ersten Norddeutschen Fleischerfachschule den Meistervorbereitungskurs von Januar bis April 2021 bereits absolviert. Herr Habermann strebt den Abschluss „Fleischermeister“ an und möchte sich selbstständig machen und die fast 200 Jahre alte, familiengeführte Fleischerei seines Vaters zu übernehmen. Auch möchte Herr Habermann selbst Lehrlinge in einem traditionellen und zugleich modernen Betrieb ausbilden können und so auch das Fleischerhandwerk zu stärken. Zugleich ist Herr Habermann bereits als Beisitzer im Vorstand der Fleischerinnung Holstein ehrenamtlich engagiert.
Axel Hammer: Elektroniker für Energie – und Gebäudetechnik
Ausbildungsbetrieb: Thomsen Elektrotechnik (Alt Duvenstedt)
Sein Berufsziel ist der Meister im Elektrotechniker-Handwerk am btz Heide mit anschließender Selbstständigkeit. Herr Hammer ist ehrenamtlich engagiert im Gesellenauschuss und im Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten.
Torben Holst: Maurer
Ausbildungsbetrieb: Rahn-Bau (Risum-Lindholm)
Er hat seine Ausbildung zum Maurer mit der Durchschnittsnote 1,8 abgeschlossen und möchte nun seinen Meister machen. Der Kurs beginnt Ende diesen Jahres.
Kevin Lehmann: Kraftfahrzeugmechatroniker
Ausbildungsbetrieb: Süverkrüp + Ahrendt GmbH & Co.KG (Neumünster)
Kevin Lehmann konnte bei der Übergabe der Stipendien nciht dabei sein, da er gerade die Meisterschule in Heide besucht.
Hintergrund:
Mit dem Meisterstipendium fördern wir leistungsstarke Handwerksgesellinnen und -gesellen, die sich zum Handwerksmeister fortbilden wollen und sich darüber hinaus für unsere Gesellschaft engagieren. 2015 mit einem Stipendium in Höhe von 2.400 Euro gestartet, werden mittlerweile Jahr für Jahr fünf Stipendien in Höhe von jeweils 3.000 Euro an Gesellinnen und Gesellen aus unterschiedlichen Gewerken vergeben. Bis heute wurden xxx Stipendien vergeben. Diese Stipendien werden aus den Mitgliedsbeiträgen und von Sponsoren finanziert, die mit dem Handwerk seit Jahren verbunden sind. Damit konnte eine wichtige Basis für die Arbeit des Vereins geschaffen werden.
Handwerk Schleswig-Holstein – Vereinigung der Fachverbände und Kreishandwerkerschaften vertritt als Unternehmens- und Arbeitgeberverband die Interessen des freiwillig organisierten Handwerks in Schleswig-Holstein. Mitglieder sind 26 Fachverbände und Landesinnungen vom Baugewerbe bis zur Zahntechnikerinnung sowie zwölf Kreishandwerkerschaften als regionale Organisationen des Handwerks und Geschäftsführungen der Innungen.
Die Vereinigung repräsentiert damit rund 8000 Handwerksbetriebe in Schleswig-Holstein.
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