Hinter „Smart Stop“ steckt hochintelligente Technologie: Das System reagiert nicht einfach auf das Aussteigen aus einem Verkehrsmittel – schließlich könnte die Fahrt nach kurzer Wartezeit und einem Umstieg fortgesetzt werden. Stattdessen ist das Hintergrundsystem der App darauf trainiert, Fortbewegungsarten zu identifizieren. Die Technologie kann anhand der Auswertung von Ortsdaten nicht nur ermitteln, ob die Person sich zu Fuß oder gar nicht mehr bewegt – sondern auch, ob sie vom öffentlichen Verkehrsmittel in ein anderes Fortbewegungsmittel, beispielsweise Taxi oder Pkw, umgestiegen ist. Die zusätzliche Funktion läuft außerdem nur, wenn sie vom User in den Einstellungen der Fairtiq-App aktiviert wurde.
„Smart Stop“ trifft keine Entscheidungen ohne den Fahrgast
Sobald das System feststellt, dass eine Fahrt im öffentlichen Verkehrsmittel endgültig beendet wurde, löst es einen Countdown aus und schickt eine Push-Mitteilung an das Smartphone des Fahrgasts. Dieser kann nun, ohne weiteres Zutun, die Reiseerfassung vom System automatisch beenden lassen oder manuell auschecken oder den Countdown abbrechen, falls die Reise fortgesetzt wird. VRS-Geschäftsführer Michael Vogel: „Die neue Funktion »Smart Stop« trägt einem wichtigen Nutzerbedürfnis Rechnung und macht den eTarif noch nutzerfreundlicher. Hiermit machen wir einen Riesenschritt in Richtung einfach einsteigen und losfahren. Wir sind sehr dankbar, dass Fairtiq diesem häufig auftretenden Wunsch der Fahrgäste noch in der Pilotphase Rechnung trägt.“
Hintergrund zum VRS-eTarif
Der VRS und seine Verkehrsunternehmen hatten das Pilotprojekt des smartphonebasierten Tarifs auf Luftlinienbasis im April 2019 gestartet. Die technische Umsetzung erfolgt durch die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB). Die Vorbereitungen für den Regelbetrieb laufen auf vollen Touren. Der Start in den Regelbetrieb soll parallel zum Start eines NRW-weiten eTarifs erfolgen. Da die Testkundinnen und -kunden mit der Preisbildungssystematik aus Grund- und Arbeitspreis sehr zufrieden sind, wird diese Systematik auch in den Regelbetrieb übernommen. Die genauen Parameter befinden sich derzeit in Abstimmung.
Der große Vorteil an dem innovativen Modell des VRS-eTarifs: Nach erfolgter Registrierung checkt der Fahrgast mit einer Wischbewegung auf dem Smartphone vor Antritt seiner Reise ein. Den Check-out übernimmt mit der neuen Funktion die App. Ansonsten können die Fahrgäste auch weiterhin selbst per Wischen auschecken. Der Fahrpreis wird automatisch auf Basis der kürzesten Verbindung, der Luftlinie, berechnet – Tarifkenntnisse beim Kunden sind nicht mehr nötig. Zudem löst der eTarif an manchen Preisstufengrenzen aktuell mitunter bestehende Preishärten auf und ist deshalb besonders gerecht. Insbesondere während der aktuellen Corona-Pandemie ist der Ticketkauf mittels eTarif attraktiv: Durch die Nutzung des eigenen Smartphones funktioniert er kontaktlos und ohne großen Aufwand.
Pilotprojekt wurde nach Kundenrückmeldungen mehrfach optimiert
Der VRS hat den eTarif bereits mehrfach an die Wünsche der Testkundinnen und -kunden angepasst: So wurden neben einem Preisrechner, mit dem die Fahrgäste vor Fahrtantritt die Kosten kalkulieren können, auch die Bezahlverfahren PayPal und Lastschriftverfahren implementiert.
Interessierte können sich unter www.vrs.de/etarif weiterhin zu dem Projekt anmelden, das der VRS im Namen seiner Verkehrsunternehmen gemeinsam mit der KVB und dem Schweizer Anbieter Fairtiq als Entwicklungspartnerschaft durchführt. Um den innovativen Tarifansatz auszuprobieren, müssen die Testerinnen und Tester nur wenige Voraussetzungen mitbringen: Sie müssen grundsätzlich mindestens 18 Jahre alt sein, über eine Kreditkarte (Visa oder MasterCard) oder Zugang zu PayPal oder SEPA-Lastschriftverfahren verfügen sowie über ein Smartphone, das die technischen Voraussetzungen erfüllt. Das sind etwa Datentransfer und Lokalisierungsservice.
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