Götze, der mit seiner Frau Jessica und den beiden Kindern Lunis und Nea in Hallenberg wohnt, ist gelernter Zimmermann, war im Garten- und Landschaftsbau tätig und kam im November 2009 über eine Anzeige zu seinem Job in der VELTINS-EisArena, die Saisonarbeiter suchte. Einen Spruch seiner Kollegen wird er nie vergessen: „Junge, wir sind mal gespannt, wie lange Du durchhältst.“ Dieser „Standardspruch“ mag zwar „flapsig“ klingen, hat aber einen nicht von der Hand zuweisenden Hintergrund: „Als Saisonarbeiter im Winter fängt man bei Null an, es ist eine harte körperliche Arbeit, auch und besonders das Laufen im spiegelglatten Eis schreckt viele ab, die geben dann auf“, betont Götze, der sich aber nicht irritieren ließ, Spaß an der Arbeit fand, in der Saison 2010/2011 wieder als Saisonarbeiter anheuerte und im April 2011 als Bahnarbeiter festangestellt wurde. 2014 erfolgte die Ernennung zum Eismeister, zum 10-Jährigen die Berufung zum stellvertretenden Betriebsleiter. In seiner neuen Funktion fühlt er sich wie ein „Co-Trainer im Fußball“. Vor allem – so Götze – „werden viele Sachen geregelt, ohne dass ein großes Fass aufgemacht wird“. Zuständig ist er auch für die Kälteanlage.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit konzentriert sich natürlich auf den Winter, wenn die Saison mit Training und Wettkämpfen läuft. Dann muss das Eis stehen, Winterberg genießt einen sehr guten Ruf, was die Eis-Qualität betrifft. Der Bahnbetrieb läuft dann sieben Tage die Woche und die Eispräparation ist täglich ab 6 Uhr auf vollen Touren. Es ist harte körperliche Arbeit bei Wind und (kaltem) Wetter. Um 9 Uhr, wenn Training und Wettkämpfe beginnen, muss das Eis in bestem Zustand sein. In den Trainings- und Wettkampfpausen wird das Eis gewartet. „Wir sind mit Trainern und Sportlern im Gespräch und machen alles, um deren Wünsche zu erfüllen. Es bestehen auch gute Kontakte zu den anderen deutschen Bahnen, wir tauschen uns aus und helfen uns auch gegenseitig“, so Götze.
Im Sommer, wenn auch Überstunden abgebaut werden, geht es vor allem um Reparaturen in der Bahn, die Maschinen werden gewartet und nachgebessert. Bahn und Inventar werden fit gemacht. Der Blick richtet sich dabei stets auf die neue Saison. „Meine größte Freude im Sommer ist die Aussicht, im Winter wieder ins Eis gehen zu können“, betont Götze. „Schon 14 Tage nach Saisonschluss könnte ich wieder loslegen.“ Ein „bisschen warten“ müssen Götze und seine Crew aber noch, bis es im Herbst in die Eineisung geht.
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