Kernaufgabe des Weltbiodiversitätsrates IPBES, eines zwischenstaatlichen Gremiums der Vereinten Nationen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik, ist die Erstellung von Berichten über den aktuellen Zustand der biologischen Vielfalt und der Leistungen, die Ökosysteme für die Menschen erbringen. Vor allem der globale Bericht aus dem Jahr 2019 rief ein weltweites Medienecho hervor. IPBES-Präsident Robert Watson warnte vor dem gegenwärtigen Massenaussterben mit einem dramatischen Verlust von Tier- und Pflanzenarten. Viele Ökosystemleistungen seien nicht ersetzbar; dies würde auch erhebliche Konsequenzen für das Überleben der Menschheit bedeuten. Ein aktueller gemeinsamer Bericht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IPBES und des Weltklimarates IPCC macht deutlich, wie eng Biodiversitäts- und Klimakrise zusammenhängen und dass integrierte Lösungen nötig sind.
„Die Arbeit des IPBES ermöglicht es politischen Entscheidungsträgern, komplexe Mechanismen sowie mögliche Handlungsalternativen besser zu verstehen und auf dieser Basis dem fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt und der Zerstörung von Lebensräumen effektiver zu begegnen“, begründet EuroNatur-Präsident Thomas Potthast die diesjährige Entscheidung für die Vergabe des EuroNatur-Preises. Gleichzeitig zeigen, so Potthast, die ausgezeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler persönliches zivilgesellschaftliches Engagement, in dem sie sich sichtbar für die Erhaltung der Natur und eine Nachhaltige Entwicklung einsetzen – Anliegen, für die auch die Stiftung EuroNatur in ihren Kampagnen und Projekten streitet.
Hintergrundinformationen:
- EuroNatur-Preis: www.euronatur.org/EuroNatur-Preis
Frühere Preisträger sind u.a. Dr. Mario F. Broggi, Jonathan Franzen, Gudrun Steinacker, die Gemeinde Mals in Südtirol oder die „mutigen Frauen von Kruščica“. Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für Naturschutz, der Menschen und Natur verbindet, gewürdigt. Der EuroNatur-Preis 2021 wird am Donnerstag, 14. Oktober 2021 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen werden. - Weltbiodiversitätsrat – IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services):
Der Weltbiodiversitätsrat IPBES, 2012 gegründet, ist ein zwischenstaatliches Gremium der UN mit Sitz in Bonn. Er hat die Aufgabe, die Politik zum Thema biologische Vielfalt und Ökosystemleistungen wissenschaftlich zu beraten. Hierfür nominieren die Mitgliedsstaaten des Weltbiodiversitätsrats Expertinnen und Experten zur Erstellung der Berichte.
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