Stressfrei mit dem Auto in den Urlaub

  • Gute Planung Voraussetzung für entspannte Fahrt
  • Wichtig: Gepäck gut und sicher verstauen
  • Kinder: Spiele und Hörbuch besser als Smartphone

Spätestens mit dem Start der Sommer-Schulferien beginnt die Urlaubssaison. Und erneut werden wieder viele Urlauber das Auto dem Flugzeug vorziehen, um ans Ziel zu kommen. Denn trotz sinkender Inzidenzen und Fortschritten bei der Impfkampagne sind die Menschen vorsichtig und scheuen das Infektionsrisiko. Zudem ist die Aussicht, stundenlang einen Mund-Nase-Schutz tragen zu müssen, wenig verlockend. Hinzu kommt: Das Auto ist praktisch, vergleichsweise preiswert und bietet maximale Flexibilität. Gerade Familien, die mit viel Gepäck unterwegs sind, bevorzugen häufig die eigenen vier Räder. Der Automobilclub von Deutschland e. V. (AvD) gibt Tipps, wie die Familienreise zu einer entspannten Angelegenheit wird.

Die Urlaubsfahrt startet schon vor dem eigentlichen Losfahren

Die Weichen für eine entspannte Urlaubsreise mit dem Auto werden bereits im Vorfeld der eigentlichen Reise gestellt, denn eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O. Und das betrifft nicht allein die frühzeitige Entscheidung für das Urlaubsziel. Auch das Vorbereiten von Auto, Campinganhänger oder Wohnmobil sollte bereits im Vorfeld der Reise erledigt sein. Das gilt ebenso für die Planung der Reiseroute. Hier ist eine realistische Kalkulation von Ankunftszeiten ratsam, um z. B. gebuchte Fähren ohne Hast zum erforderlichen Zeitpunkt erreichen zu können. Bei längeren Strecken empfiehlt es sich, Übernachtungen einzuplanen und Zimmer beziehungsweise Stellplätze rechtzeitig zu reservieren. Um nichts zu vergessen, hilft das Aufstellen einer detaillierten Checkliste, die die Vorbereitung des Autos, das mitzunehmende Gepäck sowie wissenswerte Reiseinformationen umfasst wie etwa Tempolimits oder die Lage der Mautstrecken auf der Reiseroute. Um Zeitaufwand und Aufregung beim Grenzübertritt zu minimieren, sollten eventuell erforderliche Vignetten bereits vor Abreise beschafft werden. Über den AvD können Mitglieder elektronische Mautboxen für verschiedene europäische Länder zu Vorzugskonditionen beziehen und damit zeitsparend die Mautstellen passieren, ohne im Stau zu stehen. Selbstverständlich können auch die klassischen Vignetten beim Club erworben werden. Weitere Infos finden Sie hier.

Das Gepäck gut und sicher verstauen

Es erscheint wie ein Naturgesetz: Je geräumiger das Auto desto mehr Gepäck wird mitgenommen. Zugunsten einer entspannten Fahrt rät der AvD, das Gepäck zu reduzieren und auf unnötige Stücke zu verzichten. Geht es dann ans Packen des Autos, gilt der Grundsatz schweres Gepäckstück möglichst weit unten und so nah wie möglich an den Rücksitzen unterbringen. Der Passagierraum sollte hingegen möglichst freibleiben von Reisegepäck und nur die Sachen beherbergen, die im direkten Zugriff erforderlich sind. Die Montage einer Dachbox verschafft zusätzlichen Platz. Dabei ist allerdings deren maximale Zuladung ebenso zu beachten wie die zugelassene Dachlast des Autos (das Gewicht von Dachbox und Trägern ist darauf anzurechnen). In einer Dachbox sollten generell nur leichte Gegenständen untergebracht werden, denn jedes Kilo Gewicht auf dem Dach erhöht den Fahrzeug-Schwerpunkt und verschlechtert spürbar das Fahrverhalten des Autos.

Vor allem bei Schrägheck- oder Kombi-Modellen sollte das Gepäck durch eine Decke und ein darüber gespanntes Netz oder Spanngurte gesichert werden. Decken sind zudem ein guter Schutz gegen Sonnenstrahlen und begehrliche Blicke. Zusätzlich zum Verbandskasten ist es ratsam, eine Reiseapotheke in einer speziellen kleinen Kühlbox unter dem Beifahrersitz mitzuführen. Die gibt es in vielen Apotheken. Falls nötig, erleichtert ein Kaugummi oder ein spezielles Mittel gegen Übelkeit vor allem den kleinen Passagieren die Fahrt.

Wichtig für den Start: Nicht fahren, wenn alle fahren

Wer kann, sollte erst losfahren, wenn der erste Reisestau auf den Autobahnen vorbei ist, also zum Beispiel später am Abend in die Nacht hinein oder ganz früh am Morgen. Bei beiden Varianten sinnvoll: Das Auto mit Vorlauf vor der Abfahrt packen und einen ordentlichen „Power Nap“ einplanen, um ausgeruht zu starten. Aktivieren Sie bereits gleich nach dem Start den Verkehrsfunk und – wenn vorhanden – das Navigationssystem. Dank TMC (Traffic Message Channel) hilft das Navi dabei frühzeitig Stauabschnitte zu erkennen und diese zu umfahren. Entlang der Bundesautobahnen sind Umleitungsstrecken auch mit speziellen blauen Schildern ausgewiesen und leiten zur jeweils nächsten Autobahnauffahrt. Ist jedoch weiterhin ein gedruckter Straßenatlas an Bord, kann man sich einen großräumigen Überblick verschaffen und eventuell alternative Umgehungsrouten auswählen. Wer dann die wichtigsten Ortsdurchfahrten als Zwischenziele ins Navi eingibt, kann sich ganz komfortabel um den Stau herum leiten lassen.

Regelmäßig Pausen einplanen

Autofahren erfordert ein anhaltend hohes Maß an Konzentration – insbesondere bei dichtem Verkehr. Der AvD empfiehlt, vor allem bei längeren Urlaubsfahrten regelmäßig Pausen einzulegen. Wer im zweistündigen Rhythmus rund 15 Minuten rastet und sich während der Pause an der frischen Luft bewegt, kann spürbar etwas zum Erhalt der eigenen Fahrkondition beitragen. Regelmäßige Fahrtunterbrechungen sind erst recht angeraten, wenn Kinder oder Tiere mit von der Partie sind. Idealerweise sind geeignete Rastplätze bereits Bestandteil der Reiseplanung. Doch Vorsicht: Ein in der Regel dichter Verkehrsstrom fließt nicht nur an den Parkplätzen und Rasthöfen entlang der Bundesfernstraßen vorbei. Die Rastanlagen selbst weisen auch eine hohe Frequentierung durch an- und abfahrende Fahrzeuge auf. Warum also nicht geeignete Rastplätze abseits der Autobahnen ins Auge fassen? Ein vermeintlicher Umweg zu Tankstellen entlang einer Bundesstraße lohnt sich auch wegen der dort zumeist günstigeren Kraftstoffpreise durchaus.

Unterwegs leicht und gesund essen

Die mitgenommene Verpflegung sollte aus viel Obst und Gemüse bestehen. Gleichzeitig löschen ungesüßte Getränke den Durst deutlich besser als süße Softdrinks. Wenig ratsam ist das Essen und Trinken während der Fahrt im Auto. Das kann nicht nur unschöne Folgen für Kleidung und Polster haben, sondern auch zu gefährlichen Situationen führen. Autofahrende sollten sich und ihren Mitfahrern lieber eine echte Pause gönnen, einen Rastplatz ansteuern und dann das Auto verlassen. Idealerweise wird das Auto bei der Rast im Schatten abgestellt. Ist dies nicht möglich, können Abdeckfolien für die Scheiben, Rollos oder Handtücher helfen, den Innenraum zu verschatten und die Aufheizung zu reduzieren.

Kinder-Unterhaltung: Spiele und Hörbuch besser als Smartphone und Tablet

Regelmäßige Pausen sind umso wichtiger, wenn man gemeinsam mit Kindern im Auto verreist. Sie erlauben dem Nachwuchs, seinem natürlichen Bewegungsbedürfnis nachzugehen, während sich die Erwachsenen die Beine vertreten. Das kommt auch der Stimmung im Auto zu Gute, denn die Häufigkeiten der ebenso legendären wie unvermeidbaren Fragen „Sind wir bald da?“ oder „Wie lange brauchen wir noch?“, lassen sich verringern. Während der Fahrt sind Ratespiele für die Unterhaltung von Kindern, aber auch der erwachsenen Mitfahrer besser geeignet als elektronische Spiele. Auch Hörbücher sind eine gute Ablenkung und lassen die Fahrzeit wie im Flug vergehen. Vom Lesen oder Filmschauen auf Smartphone oder Tablet während der Fahrt ist hingegen abzuraten. Beides verursacht häufig Kopfschmerzen oder Übelkeit, die erst nach einer ausgedehnten Pause wieder abklingen. Wer vor Reisebeginn an Kaugummis gegen Reisekrankheit aus der Apotheke gedacht hat, kann die Beschwerden schneller lindern.

Bitte nicht die richtige Sicherung der Kinder vergessen: Personen kleiner als 150 cm dürfen in Kraftfahrzeugen nur mit zusätzlichen Sitzerhöhungen oder Kindersitzen und angelegtem Gurt mitfahren. Zur Erinnerung: Ohne Deaktivierung des Beifahrer-Airbags ist die Nutzung von Reboard-Babyschalen auf dem Beifahrersitz untersagt.

Der richtige Schutz vor Sonne und Hitze

Besonders jetzt im Sommer ist der Schutz gegen die Sonnenstrahlung von großer Bedeutung. Im Fachhandel sind für jedes Auto passende Windabweiser und Sonnenschutzgitter erhältlich. Ist das Auto mit einer Klimaanlage ausgestattet, sollte diese von Beginn an eingeschaltet sein. Dabei die Kaltluft nie direkt auf den Körper strömen lassen um Erkältungen zu vermeiden. War das Auto in der Sonne geparkt, empfiehlt es sich, unmittelbar nach dem Losfahren die Scheiben zumindest ein paar Finger breit zu öffnen und das Schiebedach – sofern vorhanden – in die gekippte Position zu bringen. Dadurch kann die heiße Luft von der Kaltluft aus dem Fahrzeug herausgedrückt werden und die Klimaanlage effizienter arbeiten. Resultat: Die Innentemperatur erreicht schneller ein angenehmes Niveau. Nehmen Sie auch ausreichend Mineralwasser, verdünnte Obstsäfte oder kalten Tee mit auf die Reise, denn Durst beeinträchtigt das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit erheblich stärker als das Hungergefühl.

Vor der Reise das Fahrzeug durchchecken

Der AvD empfiehlt vor Reiseantritt immer die Füllstände von Kühl- und Wischwasser sowie Bremsflüssigkeit und Motor- und Getriebeöl zu überprüfen und bei Bedarf nachzufüllen. Auch der Ladezustand der Batterie und die Funktionstüchtigkeit der Beleuchtung sollten kontrolliert werden. Eine Mindestprofiltiefe von 4 mm der Reifen und ausreichender Luftdruck sind ebenfalls wichtig. Wer solche Checks nicht selbst durchführen will, kann als AvD Mitglied noch bis Ende Juli kostenlos bei Bosch-Service-Partnern sein Fahrzeug überprüfen lassen. Der AvD Mitglieder-Service vermittelt unter 069 6606300 den nächstgelegenen Bosch-Partner.

Wer diese Tipps des AvD beherzigt, macht bereits die Reise zum Teil eines erholsamen Urlaubs.

AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren

Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Am 11. Juli 1926 veranstaltete der AvD auf der AVUS in Berlin den 1. Großen Preis von Deutschland, für dessen Austragung er bis heute über 75-mal als sportlicher Ausrichter verantwortlich war. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings sowie attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich, wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.

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