Smart Lighting misst die Fahrbahntemperatur

Große Hitze in den Sommermonaten, dicke Schnee und Eisschichten im Winter: Die Oberfläche einer Straße ist witterungsbedingt beständig sehr strapaziösen Momenten ausgesetzt und bedarf im Ernstfall zügiger Instandsetzungsmaßnahmen. Um diese Aufgabe künftig gezielter und auch schneller zu bewerkstelligen, gibt es in der Digitalstadt Darmstadt seit wenigen Wochen ein weiteres Pilotprojekt im Rahmen des sogenannten ‚smart lighting‘ Konzeptes (www.digitalstadt-darmstadt.de/story-energie/). Dieses erprobt unter anderem den Benefit verschiedener Sensoren, die an die bestehenden Straßenbeleuchtungsmasten angebracht werden. In der Erbacher Straße am Rande des Oberfelds gibt es jetzt einen neuen Fahrbahnbelagssensor, der die Temperatur an der Fahrbahnoberfläche misst. Er liefert dadurch frühzeitig Auskunft über mögliche Gefahren für die Nutzer der Straße, etwa durch drohendes Glatteis oder durch Löcher im Belag aufgrund zu hoher Temperaturen, wie in den derzeit heißen Sommertagen.

Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch erklärt: „Die Straßentemperatur zu messen und zu beobachten, ist in der Digitalstadt Darmstadt eine Maßnahme, die Straßenbewirtschaftung intelligent weiterzuentwickeln, vor allem aber auch eine Maßnahme des aktiven Klima- und Umweltschutzes. Denn wenn wir im Winter Streusalz gezielter einsetzen und im Sommer Asphaltschädigungen frühzeitiger abschätzen können, dann sparen wir an Einsatzfahrten, eingesetzten Instandhaltungsmaterialien und allen weiteren Folgekosten – und reduzieren so letztendlich Umweltbelastungen.“

Und José David da Torre Suárez, Geschäftsführer der Digitalstadt Darmstadt erklärt weiter: „Der Sensor scheint vielleicht zunächst wenig aufregend, ist aber ein Schritt in die Richtung klimaresiliente Stadt. Sich verlängernde Hitzewellen im Sommer haben beispielsweise auch massive Auswirkungen auch auf alle Oberflächen, die wir in der städtischen Infrastruktur finden. Ob bei Straßen- oder Gebäudeoberflächen, die intelligente und smarte Sensorik kann diese Infrastruktur schützen.“

Der temperaturmessende Sensor wurde mit speziell entwickelten Akkus ausgestattet, damit er rund um die Uhr messen kann. Da die Straßenbeleuchtung tagsüber aus ist und der Sensor deswegen nicht die Stromversorgung des Mastes nutzen kann, mussten neue Akkus her: „Der Sensor misst tagsüber, wenn der meiste Verkehr auf der Straße ist und diese am meisten beansprucht wird, die Oberflächentemperatur der Straße. Die Daten werden über ein Dashboard direkt an den Darmstädter Eigenbetrieb für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD) gesendet. Dieser kann dann bei Temperatureinbrüchen frühzeitiger und gezielter agieren als zuvor. Die Einsatzgebiete der smarten Oberflächentemperaturmessung sind damit aber wahrscheinlich noch lange nicht abgedeckt. Überall da, wo weitere Anwendungsfälle für den Oberflächentemperatur-Sensor identifiziert werden, etwa bei Bepflanzungen und Grünstreifen der Straßen oder auch bei temperatursensitiven Fassaden, da könnte die neue Sensorik nützlich werden,“ so da Torre weiter.

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