Einen Überblick über die wesentlichen Megatrends gab Prof. Dr. Wagenmann vom Institut für KMU und Handwerk an der Allensbach Hochschule. So sei beispielsweise mit einem weiteren kräftigen Digitalisierungsschub auf allen Ebenen zu rechnen, auch beim Kunden. Dieser sei per Mausklick immer bestens informiert, worauf sich das Handwerk einstellen müsse – genauso wie auf eine älter werdende Kundschaft und Belegschaft und steigende Steuern und Lohnnebenkosten.
Das Thema Nachhaltigkeit spiele dem Handwerk in die Karten: Sowohl der nachwachsende Rohstoff Holz, als auch der Wunsch nach regionalen und umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen liege laut Wagenmann voll im Trend.
Parallel hierzu würden künftig die zunehmende Spezialisierung und Kapitalintensität mehr Zusammenarbeit erfordern. „Das Schreinerhandwerk könnte sich vom genossenschaftlichen Ansatz der Landwirtschaft oder vom Baukastenprinzip in der Automobilproduktion Anregungen holen, um im Wettbewerb gegen die industrielle Konkurrenz zu bestehen“, so der Experte.
Dass sich der bestehende Fachkräftemangel im Handwerk zeitnah entspannen würde, sei laut Wagenmann eher unwahrscheinlich.
So unterschiedlich die betrieblichen Hintergründe der Teilnehmer hinsichtlich Betriebsgröße oder Produktportfolio waren, so ähnlich zeigten sich doch die Zukunftsaufgaben. Für die Beteiligten war der Input, vor allem aber auch der Austausch in lockerer Atmosphäre, daher ein echter Gewinn.
Der anwesende Kammerpräsident Werner Rottler zeigte sich beeindruckt: „Es ist toll, wie offen und ehrlich sich die Anwesenden über die aktuellen und künftigen Problemlagen in ihren Betrieben ausgetauscht haben.“
Hintergrund zum Modellprojekt „New Work: Der Einfluss von Megatrends und Geschäftsmodellinnovationen auf die Arbeit im Handwerk der Zukunft
Der Workshop war Auftakt einer Reihe innerhalb des wissenschaftlichen Modellprojekts „New Work: Der Einfluss von Megatrends und Geschäftsmodellinnovationen auf die Arbeit im Handwerk der Zukunft – konkretisiert anhand einer Zukunftsvision für das Schreinerhandwerk“ unter der Projektsteuerung der Handwerkskammer Konstanz und auf Initiative von Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner. Das Projekt wird im Rahmen der Zukunftsinitiative „Handwerk 2025“ des Landes Baden-Württemberg mit 84.500 Euro bezuschusst.
Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören annähernd 13.000 Handwerksunternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden.
Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern bietet ihnen auch eine umfassende Beratung an, etwa zur Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie.
Außerdem ist die Handwerkskammer ein großer Bildungsanbieter mit Bildungsakademien in Singen, Rottweil und Waldshut sowie der gemeinsam mit der IHK betriebenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen.
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