„Erlangen ist und bleibt die teuerste Stadt Mittelfrankens, sowohl für Mieter als auch für Immobilienkäufer“, so Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Obwohl Erlanger im Schnitt ein höheres verfügbares Einkommen aufweisen als Nürnberger oder Fürther, müssen sie für den Erwerb eines Einfamilienhauses das 29-Fache des jährlich verfügbaren Einkommens aufbringen. In Nürnberg wird für den Kauf das 28-Fache und in Fürth das 20-Fache benötigt“.
Die Wertzuwächse für Einfamilienhäuser aus dem Bestand fielen seit dem Jahr 2000 in Nürnberg und Erlangen mit +74 % bzw. +75 % deutlich stärker aus als in Fürth mit +34 %. Das verfügbare Einkommen stieg im entsprechenden Zeitraum deutlich langsamer: in Nürnberg um +34 %, in Erlangen um +38 % und in Fürth um +31 %.*
Kaufmarkt
Trotz der Pandemie hat sich die Nachfrage in Nürnberg ungebrochen weiterentwickelt, dies gilt für alle Segmente des Wohnimmobilienmarkts. Der Preisauftrieb beschleunigte sich innerhalb des letzten halben Jahres spürbar. Die Anstiege in Nürnberg fielen im Halbjahresvergleich bei den meisten Objekttypen höher als in Erlangen und Fürth aus.
Die stärksten Kaufpreiszuwächse in Nürnberg zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 wurden bei Doppelhaushälften (Bestand: +9,1 %, Neubau: +8,8 %) ermittelt, gefolgt von freistehenden Einfamilienhäusern/Bestand (+8,0 %), neugebaute Reihenmittelhäusern (+7,1 %) und Baugrund für Geschossbau (+6,8 %).
Der durchschnittliche Kaufpreis für ein freistehendes Einfamilienhaus in Nürnberg lag im Frühjahr 2021 bei 653.000 €, für ein Reihenmittelhaus bei 499.000 € und für eine Doppelhaushälfte bei 600.000 €. Eine Eigentumswohnung kostete 3.300 €/m². Alle Preise beziehen sich auf Bestandsobjekte.
Der preisliche Aufwärtstrend setzte sich in Erlangen ungeachtet der Corona-Krise auch im Frühjahr 2021 fort. Massiv verteuert haben sich neuerrichtete Doppelhaushälften (+15,3 % im Halbjahresvergleich). Der Baugrundpreis für Geschossbau nahm innerhalb der vergangenen sechs Monate um +5,1 % zu. Ansonsten rangierten die Preiszuwächse im Halbjahresvergleich für alle weiteren Objekttypen in der Spanne zwischen +0,8 % und +3,0 %.
Im Frühjahr 2021 mussten in Erlangen für ein freistehendes Einfamilienhaus im Durchschnitt 735.000 €, für eine Doppelhaushälfte 627.000 € und für ein Reihenmittelhaus 523.000 € ausgegeben werden. Der Kaufpreis für eine Eigentumswohnung betrug durchschnittlich 3.400 €/m². Alle Preise beziehen sich auf Bestandsobjekte.
Fürth liegt in unmittelbarer Nähe zu Nürnberg und Erlangen und lockt mit vergleichsweise günstigeren Kauf- und Mietpreisen für Wohnimmobilien. Die Stadt verzeichnete in der jüngsten Vergangenheit im Vergleich zu anderen mittelfränkischen Städten ein deutliches Bevölkerungswachstum, das laut statistischem Landesamt auch in den kommenden Jahren – wenn auch abgeschwächt – anhalten soll.
Im Frühjahr 2021 erfuhr der Fürther Wohnimmobilienmarkt eine spürbare Belebung. Die nachlassende Dynamik, die im Vorjahr beobachtet wurde, scheint gestoppt worden zu sein. Die Preisanstiege lagen in der Halbjahresbetrachtung Herbst 2020 – Frühjahr 2021 in einer Spanne zwischen +0,6 % und +3,3 % und fielen in Relation zu Erlangen und speziell zu Nürnberg, eher moderat aus.
Im Frühjahr 2021 wurden in Fürth für ein freistehendes Einfamilienhaus 489.000 €, für eine Doppelhaushälfte 459.000 € und für ein Reihenmittelhaus 399.000 € bezahlt. Das Kaufpreisniveau für Eigentumswohnungen lag bei 2.410 €/m² (jeweils Bestandsobjekte).
Mietmarkt
Konstante bzw. leicht steigende Wohnungsmieten in Nürnberg konnten wie bereits vor einem Jahr bestätigt werden. Für Bestandwohnungen musste +1,0 % und für Neubauwohnungen +1,5 % mehr Miete bezahlt werden als noch im Herbst 2020. Für Altbauwohnungen blieb die Neuvertragsmiete im Durchschnitt konstant.
Erlangen wies das höchste Mietpreisniveau unter den drei untersuchten Großstädten in der Metropolregion Nürnberg auf. Im Frühjahr 2020 wurden in Erlangen erstmals Mietrückgänge bei Altbau- und Neubauwohnungen im Halbjahresvergleich gemessen. Auch im Frühjahr 2021 verteuerten sich die Mieten bei Altbauwohnungen nicht (-0,1 % gegenüber Herbst 2020). Die Neuvertragsmieten bei Bestands- und Neubauwohnungen erfuhren leichte Steigerungen (+0,4 % bzw. +0,9 %).
Die seit 2019 andauernde Verlangsamung der Mietpreisanstiegs setzte sich im Frühjahr 2021 in der – relativ gesehen – preiswerteren Stadt Fürth nicht weiter fort. Im Gegenteil, der deutliche Mietzuwachs lag in der Halbjahresbetrachtung bei Altbauwoh-nungen bei +3,5 %, bei Bestands- und Neubauwohnungen fiel die Verteuerung mit +1,2 % bzw. +1,9 % etwas schwächer aus.
* Alle Angaben in der Pressenotiz beziehen sich auf guten Wohnwert
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