Jahresabschluss festgestellt
Die Betriebsaufwendungen konnten im Geschäftsjahr 2020 um 1,4 Mio.€ reduziert werden. Zurückzuführen ist dies im Wesentlichen auf strukturierte und nachhaltige Aufwandsreduktionen, die in Summe seit 2018 zu Einsparungen von über 5 Mio.€ geführt haben. Zum Ende des Geschäftsjahres 2020 verzeichnete die IHK Heilbronn-Franken Betriebsaufwendungen in Höhe von insgesamt 17.848,6 T€ denen Betriebserträge von 19.409,6 T€ gegenüberstehen. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses, der Steuern und des Saldos der Rücklagenveränderungen ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von 1.500,4 T€. Davon stammen 1.432,7 T€ aus dem Gewinnvortrag des Jahres 2019. Dieser wurde von der IHK-Vollversammlung im letzten Jahr festgestellt und wird aktuell zur 30-prozentigen Senkung des IHK-Beitrages verwendet. Entsprechend galt es nun im Rahmen der Feststellung des Jahresabschlusses 2020 über die Verwendung des Differenzbetrags in Höhe von 67,7 T€, der unmittelbar dem Jahr 2020 zuzuordnen ist, zu entscheiden. Er wird auf neue Rechnung vorgetragen. Dem Präsidium und der Hauptgeschäftsführerin wurde die Entlastung erteilt.
Zukunftsfeld Infrastruktur
Ein wesentlicher Teil der Strategie IHK 2030 sind die drei Zukunftsfelder: Fachkräfte, Innovation und Infrastruktur. Beim Zukunftsfeld Infrastruktur stehen aktuell die Themen Gigabit, Bundesautobahn A6 und Neckarschleusen im Fokus.
Die Autobahn A6 ist Teil einer der wichtigsten europäischen Ost-West-Verkehrsachsen, die die Wirtschaftsräume in Südosteuropa mit denen in Mitteleuropa verbindet. Mit über 18.000 schweren Lkws am Tag erreicht dieser Abschnitt einen Spitzenwert für eine 4-streifige Autobahn. Der sechsspurige Ausbau der A6 zwischen dem Weinberger Kreuz und der bayerischen Landesgrenze ist dringend erforderlich und darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.
Die IHK Heilbronn-Franken beteiligte sich bereits seit dem Jahr 2001 an einer Vorfinanzierung der Planungsarbeiten und damit die Bedeutung des Ausbaus für die regionale Wirtschaft unterstrichen. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist das Vorhaben in der höchsten Kategorie „Vordringlicher Bedarf Engpassbeseitigung“ eingestuft. Doch trotz dieser hohen Priorisierung verzögern sich die Planungsleistungen und verschieben sich angepeilte Termine für den Ausbau kontinuierlich in eine unbestimmte Zukunft. Die Vollversammlung hat deshalb eine Resolution zum Ausbau der A6 beschlossen und stellt damit klare Forderungen an Politik und Bauverwaltung. So wird die Planfeststellung aller Abschnitte gefordert, um den Baubeginn bis 2026 sicherzustellen und eine Fertigstellung bis 2030 zu realisieren. Zudem muss die Finanzierung über den Bundeshaushalt oder über eine Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) sichergestellt werden. Und es sollten regelmäßiger Spitzengespräche zwischen Politik, Region und der Autobahn GmbH stattfinden.
Schon seit rund 20 Jahren werden die Forderungen nach einer Erneuerung und einem Ausbau der Neckarschleusen erhoben. Ende 2007 wurde das Amt für Neckarausbau in Heidelberg gegründet. Als Zielhorizont für den kompletten Ausbau wurde 2024 genannt. Mittlerweile wird 2050+ als Fertigstellungstermin angenommen. Der Ausbau des Neckars zur modernen Wasserstraße muss allerdings möglichst schnell erfolgen, damit Wirtschaft und Hafenbetreiber eine absehbare Perspektive aufgezeigt wird und das System Binnenwasserstraße auch künftig aufrechterhalten werden kann und zur Verfügung steht. Die Vollversammlung fordert ein konzertiertes Vorgehen der „Neckarregionen“ von Mannheim bis Stuttgart.
Die Vollversammlung der IHK Heilbronn-Franken hat bereits 2019 mit der Resolution zur Gründung einer Gigabit-Allianz Heilbronn-Franken einen regionalen Entwicklungsprozess angestoßen. Im Jahr 2020 haben die Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken GmbH (WHF) und IHK eine Markterkundung durchgeführt. Knapp ein Jahr nach der öffentlichen europaweiten Ausschreibung des Markterkundungsverfahrens zur Identifizierung von Kooperationsansätzen mit der Privatwirtschaft wurde im Juni 2021 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der WHF und der Deutschen GigaNetz GmbH (DGN) unterzeichnet. Zeitgleich wurde zur regionalen Koordinierung das Gigabitkompetenzzentrum (GKZ) unter dem Dach der WHF eingerichtet.
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